Bayerische Wirtschaft
Corona-Krise lässt Einkommen in mehreren Branchen drastisch schrumpfen
17. Juni 2021, 12:21 Uhr aktualisiert am 17. Juni 2021, 12:21 Uhr
Die Corona-Krise und die damit verbundene Kurzarbeit haben die Durchschnittseinkommen in mehreren Branchen der bayerischen Wirtschaft drastisch schrumpfen lassen. Am härtesten getroffen waren die Arbeitnehmer in der ohnehin für eher niedrige Gehälter bekannten Hotellerie.
Der Bruttoverdienst im ersten Quartal 2021 schrumpfte im Vergleich zum Vorjahr um mehr als die Hälfte, wie das Statistische Landesamt im Fürth am Donnerstag mitteilte. In der Gastronomie sank das Bruttoeinkommen demnach um knapp 30 Prozent, das Durchschnittseinkommen im Gastgewerbe belief sich damit insgesamt auf nur noch 1.565 Euro.
Ursache der Einkommensverluste war die nahezu flächendeckende Kurzarbeit, in die die Betriebe ihrer Mitarbeiter wegen des mittlerweile beendeten Lockdowns schickten. Auch in mehreren anderen Wirtschaftszweigen mussten die Arbeitnehmer wegen Kurzarbeit mit sehr viel weniger Geld auskommen. Dazu zählte die Luftfahrt mit einem Minus von 38,4 Prozent ebenso wie Reisebüros und Reiseveranstalter mit Gehaltseinbuße von 28,9 Prozent.
Obwohl viele Branchen im ersten Quartal von der Pandemie kaum oder gar nicht mehr betroffen waren, war der Kurzarbeitseffekt so ausgeprägt, dass sogar das bayerische Durchschnittseinkommen über alle Branchen hinweg leicht sank. Demnach belief sich der Bruttoverdienst für eine Vollzeitstelle noch auf 4.224 Euro - 1,2 Prozent weniger als ein Jahr zuvor.
Der Schmitt verbirgt aber große Einkommensunterschiede: Am besten bezahlt war die Arbeit in den Bereichen Information und Kommunikation mit 5.770 Euro brutto im Monat sowie bei Banken, Versicherern und Finanzdienstleistern mit 5.768 Euro. Die Auswertung beruht auf einer repräsentativen Stichprobe unter 5.000 bayerischen Betrieben. Nicht einbezogen waren Land- und Forstwirtschaft.