Laut Bundesagentur für Arbeit
So viel verdienen die Menschen in der Region
26. Juli 2022, 10:06 Uhr aktualisiert am 29. Juli 2022, 12:10 Uhr
Wie viel haben Arbeitnehmer im Freistaat Bayern im vergangenen Jahr pro Monat verdient? Darüber gibt die neueste Entgeltstatistik der Bundesagentur für Arbeit Auskunft. Auch in der Region gibt es dabei große Unterschiede.
Laut Pressemitteilung erzielten Vollzeitbeschäftigte in Bayern Ende vergangenen Jahres ein mittleres Einkommen von 3.663 Euro in brutto pro Monat und somit 91 Euro (2,5 Prozent) mehr als im Vorjahreszeitraum. Für die Höhe des Entgelts habe unter anderem die Qualifikation der Beschäftigten eine entscheidende Rolle gespielt, hieß es weiter: Arbeitnehmer ohne Berufsabschluss erzielten zum Stichtag am 31. Dezember 2021 ein mittleres Einkommen von 2.665 Euro, bei Beschäftigten mit anerkanntem Berufsabschluss lag der Verdienst bei 3.496 Euro und bei Akademikern bei 5.741 Euro.
"Der Erwerb einer höheren Qualifikation zahlt sich aus", betonte Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit. Dies gelte für Jüngere genauso wie für Arbeitnehmer, die schon fest im Berufsleben stehen. Der Bedarf an Fachkräften habe dazu geführt, dass Betriebe aufgeschlossen sind, wenn sich langjährige Beschäftigte weiterentwickeln möchten.
Regionale Unterschiede
Regional zeigen sich zum Teil deutliche Unterschiede im Freistaat. Spitzenreiter ist die Stadt Erlangen, in der Arbeitnehmer durchschnittlich 5.091 Euro brutto verdienten. In Niederbayern vierdienten sie im Landkreis Passau mit 3.000 Euro pro Monat am wenigsten, im Landkreis Dingolfing-Landau mit 4.011 Euro am meisten. Straubing (3.268 Euro) und der Landkreis Straubing-Bogen (3.156 Euro) liegen mit Deggendorf (3.377 Euro) sowie Landshut (3.337 Euro) und dem Landkreis Landshut (3.413 Euro) im mittleren Bereich. Vollzeitbeschäftigte in der Stadt Regensburg verdienten 4.002 Euro und in Cham 3.128 Euro.
"Bei der Interpretation der Zahlen muss allerdings berücksichtigt werden, dass in den Regionen mit dem höchsten Einkommen oft auch die Lebenshaltungskosten im Schnitt höher liegen als in Landkreisen und Städten mit niedrigerem Entgelt", sagt Holtzwart. Gründe seien beispielsweise der Immobilienmarkt mit hohen Mieten.
Geschlecht spielt weiterhin eine Rolle
Eine weitere Diskrepanz gibt es im Schnitt bei den Geschlechtern: In Bayern verdienten Frauen, die in Vollzeit beschäftigt sind, 15,9 Prozent weniger als ihre männlichen Kollegen: nämlich 3.321 Euro und Männer 3.849 Euro. "Hier wirken sich noch immer traditionelle Rollenbilder aus. Arbeitnehmerinnen unterbrechen ihr Erwerbsleben häufiger als ihre männlichen Kollegen, um die Kinderbetreuung zu übernehmen. Auch bei der Rückkehr ins Erwerbsleben gibt es deutliche Unterschiede. So arbeiten Frauen häufiger in Teilzeit als Männer", erklärt Holtzwart.
Hinweis: Alle Angaben über das Einkommen sind Durchschnittswerte in brutto.