Rezept

So kocht die Region

Rezept für "Bamfleisch" aus Dörrobst


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„Bamfleisch“, also Baumfleisch, ist ein traditionelles vegetarisches Gericht aus dem Bayerischen Wald.

Fleischersatz – ein Thema, das nicht nur heutzutage in aller Munde ist. Gerade die ärmeren Leute beispielsweise aus dem Bayerischen Wald konnten sich richtiges Fleisch nicht so oft leisten. So mussten sich die armen Leute anderweitig zu helfen wissen. Hauswirtschafterin Sabine Zellhuber aus der Nähe von Wurmannsquick ist leidenschaftliche Sammlerin von alten Rezepten und kennt meist auch die Hintergrundgeschichten zu Gerichten, die heute fast in Vergessenheit geraten sind.

Auf ihren Recherchen ist sie daher auch über ein Gericht gestolpert, das deftig schmeckt, aber ganz ohne Tierfleisch auskommt. „Das sogenannte Bamfleisch oder auch Baumfleisch genannt, ist so ein Fleischersatz, das aus Dörrobst bestand und von den Leuten aus dem Bayerischen Wald süß-sauer zubereitet worden ist. Dazu gab es dann oft ein Brot oder Knödel“, erzählt sie und verrät uns auch, wie man es zubereitet.

Zutaten

  • Etwa 500g gedörrte Äpfel, Birnen und Zwetschgen
  • Etwas kaltes Wasser
  • 1-2 Zwiebeln (blau)
  • 2 EL Butter
  • 1 EL Mehl
  • 1 Liter Gemüsebrühe
  • Salz, Pfeffer
  • Etwas Essig oder Sahne zum Verfeinern
  • Alternativ: statt mit Zwiebeln mit Zucker abschmecken

Und so geht's: 

Das Dörrobst kleinschneiden, in einen Teller geben und mit kaltem Wasser übergießen, sodass das Obst bedeckt ist. Eine halbe Stunde ziehen lassen. Derweil Butter in einem Topf zerlassen, Mehl und Zwiebeln hinzugeben und die Zwiebeln in einer Mehlschwitze (Einbrenne) köcheln lassen. Anschließend mit der Gemüsebrühe ablöschen. Das Obst dazu geben und alles zusammen aufkochen lassen. Danach köcheln lassen, bis das „Bamfleisch“ eine sämige Konsistenz hat. Je nach Geschmack mit Salz, Pfeffer sowie Essig oder Sahne verfeinern.

Zur deftigen Variante des „Bamfleisches“ passen gut Knödel oder auch Brot. Ursprünglich wurde das Gericht auch süß zubereitet – statt mit Zwiebeln verwendete man damals Zucker.