Modellflug

Kunststücke in luftiger Höhe


www.flg-straubing.de . Mehr Infos zur Fernlenkgruppe Straubing gibt es im Internet unter

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Von Redaktion idowa

Die Motoren surren und knattern, kleine und große Modellflugzeuge jagen in atemberaubendem Tempo durch die Luft. Mehrere 13- bis 16-Jährige stehen neben der Startbahn der Fernlenkgruppe Straubing und steuern sicher ihre "Maschinen" - die Hände immer an den Knüppeln der Fernsteuerung, bereit für das nächste waghalsige Manöver.

Unter den prüfenden Augen von Otto Brülbeck, Vereinsmitglied seit fünf Jahrzehnten, steuert der zwölfjährige Noah Neumeier gekonnt sein Modell P-40 Warhawk. Das quirlige Flugzeug mit circa 30 Zentimeter Spannweite kann auf kleinstem Raum geflogen werden und bringt so manchen Zuschauer zum Staunen.

Moderne Technik und Helikopter

Schweißgebadet, mit zitternden Händen und einem Lächeln im Gesicht kommt ein erfahrener Modellpilot auf einen kleinen Arbeitstisch im Schatten zu. Er stellt seinen Modellhelikopter ab und füllt den Tank. Der nächste aufregende Rundflug kann für sein Modell beginnen. Im Hintergrund sieht man sechs Autos, alle mit geöffneter Motorhaube, laut piepsende Computerladegeräte an der Batterie angeschlossen. Hier kommt neue Technik zum Einsatz, die besonders jugendliche Nachwuchsflieger fesselt.

Um das ramponierte Modell eines Anfängers stehen mehrere Vereinskollegen. Dem Neuling ist das Flugzeug abgestürzt. "Das Höhenleitwerk ist abgebrochen und das Fahrwerk etwas verbogen. Aber mit ein bisschen Muskelkraft und Kleber lässt sich das leicht reparieren", fachsimpelt Georg Brunhuber, Vorstand der Fernlenkgruppe, und greift in eine Werkzeugkiste. Der Rest der Gruppe versucht, das Fahrwerk wieder gerade zu biegen. Teamgeist wird hier groß geschrieben. Junge und alte Mitglieder tauschen Erfahrungen aus. Schnell ist der Kleber getrocknet und mit fröhlicher Miene kann der Neuling das Modell in sein Element Luft zurückgeben. Otto greift ihm dabei unter die Arme. "Die Förderung der Jugend liegt mir besonders am Herzen", betont er, während er seinem Flugschüler Tipps und Hinweise gibt.

Er selbst verkauft besonders auf Anfänger zugeschnittenes Modellflug-Equipment. In seinem Laden - eine Garage mit zugemauertem Tor - hängen und liegen verschiedene Modelle. Unzählige Steckverbindungen, Elektromotoren und Kleber aller Art sind auf engstem Raum untergebracht.

Klischees schrecken ab

"Leider schreckt das Klischee des langweiligen Rentners im Keller, der in mühseliger Kleinarbeit sein Modell zusammenbaut, viele potenzielle Neuanfänger ab", erklärt der 78-Jährige. Er selbst ist überzeugt, dass das Hobby Kindern und Jugendlichen sehr viel bieten kann: Beim Fliegen entspannen, auf Knopfdruck aber auch volle Action erleben - das ist eine Kombination, die diese Sportart auszeichnet. Als Modellpilot sitzt man nicht nur rum, sondern jeder Flug ist auch körperlich anstrengend, weil man ihn bewusst miterlebt. Die Angst, dass das Modell abstürzt, fliegt immer ein bisschen mit. Das kann ganz schön an den Nerven zerren. "Für Neulinge ist der Einstieg dank moderner Technik einfacher und günstiger denn je", betont Otto Brülbeck. Beste Voraussetzungen für Interessierte.

Später steht ein Vater mit seinem 14-jährigen Sohn vor der Tür. Ein Anfängerflugzeug für den Jungen wollen sie kaufen. Modellflug eine Sportart für Rentner? Fehlanzeige.

Sebastian Pielmeier war Praktikant in der Jugendredaktion Freistunde. (Foto: dv)

Sebastian Pielmeier war Praktikant in der Jugendredaktion Freistunde. (Foto: dv)