Manga-Tipp

In „Sakamoto Days“ ist ein ehemaliger Auftragskiller faul geworden

Im Manga „Sakamoto Days“ muss ein Auftragskiller im Ruhestand seinen Lebensmittelladen vor ehemaligen Arbeitskollegen verteidigen. Dabei will er doch nur mit seiner Familie entspannen und Ramen essen.


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Die deutsche Version von „Sakamoto Days“ erscheint im Carlsen Verlag.

Darum geht’s: Taro Sakamoto war einst einer der gefürchtetsten Auftragskiller Japans. Doch plötzlich verschwand er von der Bildfläche – denn er fand die große Liebe. Seine Frau hat eine Bedingung für die Hochzeit: keine neuen Morde. Also verabschiedet sich Taro aus der Welt der Auftragskiller. Er eröffnet einen kleinen Lebensmittelladen, kümmert sich um seine Tochter und ernährt sich hauptsächlich nur von Instant-Nudeln. Der einst muskulöse Mörder wird faul – doch er könnte sich kein schöneres Leben vorstellen.

Als plötzlich mehrere Auftragskiller Taro finden und auf ihn losgehen, erfährt er, dass jemand ein Kopfgeld auf ihn gesetzt hat. Er muss seinen Laden verteidigen, aber ohne jemanden umzubringen – sonst droht ihm seine Frau mit der Scheidung. Zum Glück kann er einige junge Auftragskiller überzeugen, ihm bei der Verteidigung seines Familienlebens zu helfen. So wächst die Sakamoto-Familie um den energischen Kämpfer Shin an sowie um den Sniper-Schützen Heisuke und die liebenswerte Lu, die besser kämpft, je mehr Alkohol sie im Blut hat.

Auf der Suche nach der Person, die Sakamotos Kopfgeld gesetzt hat, wird der Familienvater nicht nur mit dem geheimnisvollen „X“ konfrontiert – auch seine Vergangenheit an einer Schule für Auftragskiller holt ihn ein.

In aller Kürze: Für seine Familie lässt Auftragskiller Taro sein altes Leben hinter sich. Doch alte Freunde und Feinde haben es auf ihn abgesehen.

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Fazit: Spätestens seit den „John Wick“-Filmen ist der Auftragskiller im Ruhestand ein Klischee. „Sakamoto Days“ hebt sich jedoch ab, indem der Protagonist kein einsamer Killer ist, der sich rächt, nachdem er sein ruhiges Leben verloren hat. Taro Sakamoto hat seine Familie noch und baut sie sogar im Laufe der Geschichte weiter aus. Im Gegensatz zu John Wick ist Taro zudem eingerostet und dick geworden – er muss lernen, wie er sich in seinem neuen Körper wehren kann.

Außerdem kann er keinen seiner Gegner töten – schließlich hat Taro deutlich mehr Angst vor seiner Ehefrau als vor anderen Auftragsmördern. Er muss also kreative Wege finden, um sie zu besiegen. Das führt zu besonders spannenden Actionszenen. Wie kämpft man mit tödlichen Waffen, ohne töten zu wollen? Wie geht man mit blutrünstigen Gegnern um, bei denen kein Appell an die Moral hilft?

Die dynamischen Zeichnungen garantierten, dass „Sakamoto Days“ schnell als einer der besten neuen Action-Manga bekannt wurde. Die Geschichte ist auch noch weit von ihrem Ende entfernt: Selbst nach 180 Kapiteln will der Autor Yuto Suzuki die Geschichte von Taro und seiner stetig wachsenden Familie weiter ausbauen. Wer auf dem neusten Stand des Mangas ist, merkt auch, dass die Charaktere noch viel Potenzial haben. Denn auch die liebevoll geschriebenen Figuren halfen bei dem Erfolg von „Sakamoto Days“, der nun mit einer Anime-Adaption nochmals erweitert werden soll. Diese erscheint im Januar 2025 bei Netflix.

„Sakamoto Days“, aktuell circa 180 Kapitel, auf Deutsch im Carlsen Verlag erschienen. Auf Englisch einmalig kostenlos in der „Manga PLUS“-App zu lesen.