Podcast-Tipp

„I Will Survive“ arbeitet die Geschichte des Aids-Ausbruchs in Bayern auf

Der Podcast „I Will Survive“ erzählt mit Betroffenen und Aktivisten die Geschichte des Aids-Ausbruchs in den 1980er-Jahren im Freistaat.


sized

Eine rote Schleife ist mittlerweile das Symbol für die Krankheit Aids.

Darum gehts: Aids ist eine Krankheit, die bei vielen schlimme Bilder vor dem inneren Auge hervorruft. Betroffene schämen sich oft dafür und die Gesellschaft weiß nicht, wie sie damit umgehen soll. In sieben Folgen klärt Journalist Phillip Syvarth vom Bayerischen Rundfunk darüber auf.

München in den 1980er-Jahren: schillernd, bunt in der Disco-Ära. Die queere Szene ist groß mit den vielen Bars. Auch Weltstars wie Freddy Mercury fühlen sich hier wohl: feiern, Liebe und durchzechte Nächte. Peter führte damals gemeinsam mit seinem Kumpel eine legendäre Bar. Doch in die Unbeschwertheit mischt sich plötzlich Angst. Ein unerklärliches Virus, das nur junge schwule Männer betrifft, greift um sich. Keiner weiß, wie es sich überträgt.

Der Journalist begleitet eine Drag-Künstlerin, einen Studenten, der in einer Beratungsstelle arbeitet, die damalige Gesundheitsministerin und junge Männer, die mit der Krankheit leben oder ihren Partner dadurch verloren haben. Eine wichtige Rolle in der Geschichte von Aids in Bayern hat Peter Gauweiler, der damalige bayerische Staatssekretär im Innenministerium. Er ging härter als im Rest von Deutschland gegen die Betroffenen vor.

Folge eins des Podcasts:

In aller Kürze: „I Will Survive“ erzählt mit Betroffenen und Aktivisten die Geschichte des Aids-Ausbruchs in Bayern. Interessant für alle, die ihr Wissen vertiefen möchten oder noch nichts darüber wussten.

Fazit: Ein Thema, mit dem viele keine Berührungspunkte haben. Sei es, weil keine persönliche Betroffenheit besteht oder es ein gesellschaftliches Tabu ist. In sieben Folgen steigt der Podcast tiefer ein, Vorwissen braucht es dafür nicht. Durch die Musik, Geräusche, Szenenbeschreibungen und den Stimmen der Betroffenen fühlt man richtig mit. Und der Podcast zeigt den tief verankerten Hass auf queere Menschen in der Gesellschaft der 1980er-Jahre auf. Eine Hetzjagd auf Menschen, die selbst gerade nicht wissen, was geschieht.