Solidarität
Die Geschichte und Erfolge der Gewerkschaften in Deutschland
15. Oktober 2024, 6:00 Uhr
1848
schließen sich Buchdrucker, Zigarren-, Textil-, Metallarbeiter, Schneider, Bäcker, Schuhmacher sowie Holz- und Bauarbeiter zu Berufsverbänden zusammen. Ihre Forderung: Der Zehn-Stunden-Tag soll gesetzlich festgelegt werden.
1850
werden viele Arbeiterverbände wieder verboten. Nach der gescheiterten Revolution werden Freiheitsrechte eingeschränkt und die Vereins- und Versammlungsfreiheit aufgehoben.
1860
ist es wieder erlaubt, Vereinigungen zu gründen. So kommt es auch zu den ersten organisierten Arbeitskämpfen und Streiks. Die Arbeiter fordern höheren Lohn und eine kürzere tägliche Arbeitszeit.
1870
löst eine Streikwelle einen Gründungsboom an Gewerkschaften aus. Sie werden von den Unternehmen nach und nach als Vertragspartner anerkannt.
1871/1873
Erste Erfolge: Maurer setzen den Zehn-Stunden-Tag durch, Buchdrucker schließen den ersten nationalen Tarifvertrag ab.
1878
Reichskanzler Otto von Bismarck lässt mit einem Gesetz die meisten Gewerkschaften verbieten. Er befürchtet, sie könnten zu mächtig werden.
1890
schafft Otto von Bismarck das Gesetz wieder ab. Die Gewerkschaften gründen den ersten Dachverband.
1919 – 1933
Während der Weimarer Republik werden Gewerkschaften offiziell als Vertreter der Arbeiterschaft anerkannt. Acht-Stunden-Tag, Betriebsrätegesetz und Tarifverträge sind verbindlich. Arbeitern kann so schwieriger gekündigt werden und sie bekommen ein Mitspracherecht im Betrieb.
1933 – 1945
Mit der Machtübernahme der Nazis werden Gewerkschaften aufgelöst. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erlauben alle Siegermächte die Wiederbildung von Gewerkschaften.
1950er
Westdeutsche Gewerkschaften können viele Forderungen durchsetzen: Die Löhne steigen, die Arbeitszeit wird auf 40 Stunden pro Woche verkürzt.
1956
streiken Metallarbeiter in Schleswig-Holstein 16 Wochen für Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, Deutschlands längster Streik. Außerdem setzen sich die Gewerkschaften für die Fünf-Tage-Woche ein.
1963
garantiert das Bundesurlaubsgesetz mindestens drei Wochen bezahlten Urlaub im Jahr.
1980er
In der westdeutschen Metallindustrie setzt sich die 35-Stunden-Woche durch.
2015
wird der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt. Heute liegt er bei 12,41 Euro.