Solidarität

Die Geschichte und Erfolge der Gewerkschaften in Deutschland

Ein Blick auf den Zeitstrahl: So haben Gewerkschaften die deutsche Geschichte geprägt.


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1848

schließen sich Buchdrucker, Zigarren-, Textil-, Metallarbeiter, Schneider, Bäcker, Schuhmacher sowie Holz- und Bauarbeiter zu Berufsverbänden zusammen. Ihre Forderung: Der Zehn-Stunden-Tag soll gesetzlich festgelegt werden.

1850

werden viele Arbeiterverbände wieder verboten. Nach der gescheiterten Revolution werden Freiheitsrechte eingeschränkt und die Vereins- und Versammlungsfreiheit aufgehoben.

1860

ist es wieder erlaubt, Vereinigungen zu gründen. So kommt es auch zu den ersten organisierten Arbeitskämpfen und Streiks. Die Arbeiter fordern höheren Lohn und eine kürzere tägliche Arbeitszeit.

1870

löst eine Streikwelle einen Gründungsboom an Gewerkschaften aus. Sie werden von den Unternehmen nach und nach als Vertragspartner anerkannt.

1871/1873

Erste Erfolge: Maurer setzen den Zehn-Stunden-Tag durch, Buchdrucker schließen den ersten nationalen Tarifvertrag ab.

1878

Reichskanzler Otto von Bismarck lässt mit einem Gesetz die meisten Gewerkschaften verbieten. Er befürchtet, sie könnten zu mächtig werden.

1890

schafft Otto von Bismarck das Gesetz wieder ab. Die Gewerkschaften gründen den ersten Dachverband.

1919 – 1933

Während der Weimarer Republik werden Gewerkschaften offiziell als Vertreter der Arbeiterschaft anerkannt. Acht-Stunden-Tag, Betriebsrätegesetz und Tarifverträge sind verbindlich. Arbeitern kann so schwieriger gekündigt werden und sie bekommen ein Mitspracherecht im Betrieb.

1933 – 1945

Mit der Machtübernahme der Nazis werden Gewerkschaften aufgelöst. Nach Ende des Zweiten Weltkrieges erlauben alle Siegermächte die Wiederbildung von Gewerkschaften.

1950er

Westdeutsche Gewerkschaften können viele Forderungen durchsetzen: Die Löhne steigen, die Arbeitszeit wird auf 40 Stunden pro Woche verkürzt.

1956

streiken Metallarbeiter in Schleswig-Holstein 16 Wochen für Lohnfortzahlungen im Krankheitsfall, Deutschlands längster Streik. Außerdem setzen sich die Gewerkschaften für die Fünf-Tage-Woche ein.

1963

garantiert das Bundesurlaubsgesetz mindestens drei Wochen bezahlten Urlaub im Jahr.

1980er

In der westdeutschen Metallindustrie setzt sich die 35-Stunden-Woche durch.

2015

wird der flächendeckende gesetzliche Mindestlohn von 8,50 Euro eingeführt. Heute liegt er bei 12,41 Euro.