Fälle in Landshut/Straubing

Anleger fallen auf Online-Betrüger herein


Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt vor betrügerischen Online-Händlern. Erneut gab es drei Fälle in der Region. (Symbolfoto)

Das Polizeipräsidium Niederbayern warnt vor betrügerischen Online-Händlern. Erneut gab es drei Fälle in der Region. (Symbolfoto)

Von Redaktion idowa

Erst kürzlich hatte das Polizeipräsidium Niederbayern vor betrügerischen Cybertrading-Plattformen warnt. Nun wurden wieder drei Fälle bekannt, bei denen Anleger aus dem Landkreis Landshut und Straubing-Bogen zum Teil immense Summen verloren haben.

Ein 56-Jähriger aus dem südlichen Landkreis Landshut fiel auf eine betrügerische Tradingplattform herein und tätigte nach einer Erstinvestition von 250 Euro seit Jahresbeginn eine Investition von insgesamt rund 55.000 Euro. Um den Anleger in Sicherheit zu wiegen, wurde ihm zwischenzeitlich ein Vermögensstand von rund einer Million Euro vorgespielt. Zu einer Auszahlung der Anlage kam es nicht mehr, das Geld landete letztendlich, wie in vielen anderen Fällen auch, bei dubiosen Kryptobörsen. Dort hatten die angeblichen "Broker" bereits entsprechende Konten eingerichtet.

Weniger Glück hatte ein Anleger aus dem Landkreis Straubing-Bogen. Eine Anlageberaterin einer betrügerischen Handelsplattform erläuterte dem 58-Jährigen am Telefon immer wieder die angeblich neuesten und lukrativsten Anlagestrategien. Nachdem die Anlage einer größeren Summe geplant war, musste der 58-Jährige auf Anweisung ein Programm zur Fernwartung auf seinem PC installieren. In der Folge investierte er rund 25.000 Euro. Zu einer Auszahlung der Anlagesumme kam es nicht, das Geld verschwand auf einem litauischen Konto.

Scheinbar Glück im Unglück hatte ein 57-Jähriger aus dem Landkreis Landshut - er kaufte auf einer Internetseite zunächst für 250 Euro Crypto-Währungen. Als er sich den angeblichen Gewinn, der mittlerweile nach Darstellung der Betrüger auf mehrere zehntausend Euro gestiegen war, ausbezahlen lassen wollte, sollte er vorher 40 Prozent des Auszahlungsbetrages auf ein Konto eines amerikanischen Kryptobörsen-Dienstleisters überweisen. Der 57-Jährige bemerkte den Betrug rechtzeitig, sodass sich sein Schaden in Grenzen hielt.

Tipps des Polizeipräsidiums

Nachdem die Betrüger nur noch steigende Gewinne vorgaukeln, überweisen die Anleger scheinbar bedenkenlos weitere Gelder mit zum Teil sehr hohen Beträgen. Aber spätestens wenn die Anleger die Auszahlung der Gewinne fordern, kommt die Ernüchterung. Die Trading-Plattformen, deren Geschäftssitz normal unbekannt ist, sind dann nicht mehr erreichbar, auch zu dem persönlichen "Broker" reißt plötzlich der Kontakt ab, teilt die Polizei mit.

Wie schützen Sie sich vor Abzockern im Netz?

  • Seien Sie misstrauisch bei Angeboten, die eine sichere Anlage, eine garantierte Rendite, dazu hohe Gewinne oder ein nur sehr geringes Risiko versprechen!
  • Misstrauen Sie Bonusversprechungen und Erfolgen auf sog. Demo-Konten.
  • Bevor Sie Geld übergeben oder eine Anlage tätigen, holen Sie immer unabhängigen Rat (z. B. bei Verbraucherzentralen oder Ihrer Bank vor Ort).
  • Erkundigen Sie sich im Internet über verschiedene Suchmaschinen zum Anbieter oder dem Produkt.
  • Gibt es auf der Seite ein Impressum? Wo hat Ihr Vertragspartner seinen Sitz?
  • Handelt es sich um ein von der BaFin oder einem anderen EU-Land lizensiertes Unternehmen? Abfragemöglichkeit bietet die Unternehmensdatenbank der BaFin über u. a. Linksammlung.
  • Lassen Sie sich auf keine Beratungsgespräche mit Unbekannten ein.
  • Ermöglichen Sie den vermeintlichen "Brokern" keinen Zugriff auf ihre EDV mittels einer Fernzugriffssoftware.

Sie wurden bereits betrogen?

  • Vorsicht vor künftigen Betrugsversuchen! Wenn Sie bereits Opfer wurden und bei betrügerischen Online-Plattformen investiert haben, werden die Betrüger Sie wahrscheinlich wieder ins Visier nehmen oder Ihre persönlichen Daten an andere Kriminnelle verkaufen.
  • Vorsicht bei "Hilfsangeboten"! Häufig geben sich Betrüger, die Ihre Kundendaten erworben haben, als "Helfer" aus, die Sie dabei unterstützen wollen, Ihr verlorenes Geld zurückzuholen.
  • Seien Sie misstrauisch und informieren Sie bei der Verdacht die Polizei und/oder die BaFin.

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