Cham
25-Jähriger erfindet Überfall in Tschechien
28. November 2018, 15:42 Uhr aktualisiert am 28. November 2018, 16:03 Uhr
Ein 25-Jähriger Chamer hat einen Überfall nur erfunden. Er gab bei der Polizei an, von drei Männern in Tschechien ausgeraubt worde zu sein. Wie sich herausstellte, wollte er aber nur seine Spielverluste vor seiner Freundin geheim halten.
Ein 25-jähriger Mann aus dem Landkreis Cham zeigte bei der Polizei an, im August bei einem Aufenthalt in Tschechien von drei Unbekannten ausgeraubt worden zu sein. Durch die Ermittlungsarbeit der Kriminalpolizei wurde nun aufgedeckt, dass das Tatgeschehen frei erfunden war.
Der Mann gab zunächst bei der Polizeistation Waldmünchen zu Protokoll, am 8. August in einem grenznahen Waldgebiet in Tschechien von drei Männern angegriffen worden zu sein, als er während seiner Heimfahrt aus dem Nachbarland eine Pause eingelegt hatte. Dabei sei ihm eine Uhr und Bargeld im hohen dreistelligen Bereich geraubt worden. Zudem versuchte der 25-Jährige seine Angaben durch eine vermeintlich durch die Räuber verursachte Verletzung im Gesicht zu untermauern.
Bereits bei der Anzeigenerstattung waren für die Beamten Ungereimtheiten erkennbar. Die teilten sie den Ermittlern der Kriminalpolizei Regensburg, hier dem Kommissariat für Grenzaufgaben mit Dienstsitz in Furth im Wald, mit.
Da es sich bei dem Raub um ein besonders schweres Eigentumsdelikt mit Gewaltanwendung handelte, leiteten die Kriminalbeamten umfangreiche Ermittlungsmaßnahmen unter anderem über das Gemeinsame Zentrum in Schwandorf ein. Vernehmungsgeschick, intensive Ermittlungen des Sachbearbeiters beim Kommissariat 10 aber auch die enge Zusammenarbeit mit der Polizei der Tschechischen Republik, insbesondere dem Regionalsachgebiet in Domazlice, deckten schließlich auf, dass die Schilderungen des vermeintlich Geschädigten frei erfunden waren und damit jeder Grundlage entbehrten. Die tatsächlich vorliegende Verletzung hatte sich der Mann anderweitig zugezogen. Aufgrund der erdrückenden Beweislage legte der 25-Jährige ein Geständnis ab.
Offensichtlich wollte der Mann so seine hohen Verluste in einem tschechischen Spielcasino vor seiner Lebensgefährtin verbergen.
Gegen den Mann wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Vortäuschens einer Straftat eingeleitet.