2. Bundesliga

Weinzierls besonderes Spiel gegen Regensburg: Appell an Fans

Mehr Brisanz geht kaum. Der 1. FC Nürnberg empfängt als Drittletzter in der 2. Liga den Vorletzten Jahn Regensburg. FCN-Coach Weinzierl setzt auf den Pokal-«Schwung» und einen Comebacker.


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Der Nürnberger Trainer Markus Weinzierl steht am Spielfeldrand.

Ein Blick auf die Tabelle genügt, um die große Brisanz der Fußball-Kraftprobe zwischen dem 1. FC Nürnberg und Jahn Regensburg zu erfassen. Für Nürnbergs Trainer Markus Weinzierl kommt beim Abstiegskampf-Duell des Drittletzten mit dem punktgleichen Vorletzten der 2. Bundesliga aber noch die persönliche Vergangenheit hinzu.

"Ich war zehn Jahre in Regensburg als Spieler, auch als Co-Trainer. Ich bin dort die ersten Schritte gegangen und habe die Chance bekommen, dort Cheftrainer zu werden. Es liegt in meiner Heimat. Das ist kein normaler Zweitligist für mich", schilderte Weinzierl am Freitag. Doch er endete mit den Worten: "Aber am Samstag werden die Freundschaften beiseitegelegt. Es geht darum, die Punkte zu holen."

Gefühlsduseleien kann sich der 48-Jährige aktuell nicht leisten. Vielmehr geht es für ihn mit dem "Club" nach dem emotionalen Achterbahnabend beim DFB-Pokalerfolg gegen Fortuna Düsseldorf darum, nun auch im Liga-Alltag eine Trendwende einzuleiten. Weinzierl will nach zwei bitteren 0:1-Niederlagen um Punkte "den Schwung aus dem Pokalspiel mitnehmen".

Der XXL-Abend gegen Düsseldorf habe mit Verlängerung und Elfer-Krimi aber auch sehr viel Kraft gekostet, physisch und mental. Darum richtete Weinzierl einen Appell an die Nürnberger Anhänger. "Wir haben 120 Minuten in den Knochen. Ich bitte darum, dass die Fans den Jungs, die sich zerreißen werden, die Unterstützung geben. Dass nicht alles klappt, dass wir nicht über den Dingen stehen, dass wir eine schwierige Situation haben, müsste jetzt jeder kapiert haben", referierte Weinzierl. "Wir brauchen die Fans einfach. Ich hoffe, dass wir auch in der Liga drei Punkte holen und die Tabelle korrigieren."

Weinzierl führte der Jahn 2012 über die Relegation in die 2. Bundesliga, bevor er zum FC Augsburg weiterzog. In der Liga wollen auch die Regensburger unbedingt. Eine Korrektur der miesen Tabellensituation ist insofern auch der Plan von Jahn-Coach Mersad Selimbegovic. Er erwartet gegen Nürnberg "ein intensives Spiel mit vielen Zweikämpfen". Und er stellt sein Team auf einen FCN ein, bei dem nach dem Pokalsieg "neue Energie" vorhanden sei.

Aber eben auch schwere Beine. Lino Tempelmann (Gelb-Sperre) wird fehlen. Ihn könnte im Mittelfeld Taylan Duman ersetzen, der gegen Düsseldorf als Einwechselspieler und Torschütze ein bemerkenswertes Comeback feierte. "Er war sehr wertvoll", sagte Weinzierl.

Der Trainer stellt sich nun die Frage, ob er Duman von Anfang an bringen soll oder wieder als Joker. "Ich werde mit ihm sprechen, wie er sich fühlt." Duman brennt. "Ich bin für das Team da. Wenn ich gebraucht werde, stehe ich bereit", sagte der 25-Jährige. Der Comebacker glaubt an einen Pokal-Effekt: "So ein Sieg setzt etwas frei für die nächsten Wochen."