Bayern

Von SUV am Gehweg angefahren: Mutter kämpft nach Horror-Unfall

Mit Tochter auf dem Gehweg umgemäht: Aus dem Krankenhaus wirbt sie für Umgestaltung


Anna A. wurde in Untersendling angefahren.

Anna A. wurde in Untersendling angefahren.

Von Ralph Hub

München - Drei Operationen liegen hinter ihr, seitdem die 33-jährige Münchnerin Anfang Februar in der Meindlstraße in Sendling von einem SUV am Gehweg angefahren wurde (AZ berichtetei). Eigentlich sollte die zweifache Mutter längst aus dem Krankenhaus entlassen sein und sich in einer Rehaklinik von ihren Verletzungen erholen. Doch ihre Genesung macht nur langsam Fortschritte.

Mit zwei gebrochenen Unterschenkeln wurde Anna A. (Name geändert) vor rund vier Wochen ins Krankenhaus eingeliefert. Sie und ihre vierjährige Tochter hatten vor einer Bäckerei in der Meindlstraße auf einer Holzbank gesessen, als es zu dem Horror-Unfall kam.

Eine 38-Jährige aus München, die mit ihrem Hyundai Tucson in einem der Frontalparkplätze vor der Bäckerei vorwärts einfahren wollte, verlor die Kontrolle über den SUV. Laut Polizei ist sie vermutlich aufs Gas statt auf die Bremse getreten. Der Wagen schoss über den Gehsteig direkt auf die Mutter und ihr Kind zu.

Hier ist der schwere Unfall passiert.

Hier ist der schwere Unfall passiert.

Es ging um Sekundenbruchteile. "Ich sah die dunkle Kühlerfront des Autos auf uns zurasen", erzählt Anna A. Die 33-Jährige stieß ihre Tochter in einem Reflex zur Seite.

Julia erlitt ein paar Schrammen und Prellungen. Ihre Mutter wurde dagegen von dem SUV erfasst und gegen die Front der Bäckerei gedrückt.

Anna A. wurde in den Tagen nach dem Unfall zweimal im Krankenhaus an den Unterschenkeln operiert. "Zunächst schien alles gut zu verheilen", erzählt Anna A. Vor ein paar Tagen durfte sie kurz nach Hause. Für einen Verbandswechsel kam die 33-Jährige nochmals in die Klinik. Dabei stellten die Ärzte Komplikationen fest, erzählt die zweifache Mutter. Inzwischen wird sie wieder stationär behandelt. "Ich wurde erneut an den Beinen operiert", sagt Anna A., "ich werde noch eine weitere Woche im Krankenhaus bleiben müssen."

Trotz ihrer schweren Verletzungen will sich die Designerin dafür einsetzen, dass die Frontalparkplätze in der Meindlstraße verschwinden. "Da passieren immer wieder Unfälle", sagt die Münchnerin. "Würden die Parkplätze parallel zur Straße angeordnet, wäre das Risiko geringer", glaubt die 33-Jährige.

Mit Unterstützung von Freunden und Anwohnern möchte Anna A. für eine Umgestaltung der Meindlstraße kämpfen. "Ich habe bereits einen Brief an die Bürgermeisterin geschrieben", sagt die zweifache Mutter. Auch im Bezirksausschuss BA 7 Sendling hofft sie, Unterstützung zu finden. Anfang März, bei der nächsten Sitzung des BA, soll das Thema auf die Tagesordnung kommen.

Wann Anna A. das Krankenhaus wieder verlassen darf, steht noch nicht fest. Um ihre Tochter und den älteren Bruder kümmert sich der Vater der beiden Kinder.

"Die Meindlstraße ist gefährlich", sagt Anna A. Alles sei so dicht gedrängt, der Gehweg schmal und dazu die Frontalparkplätze. "Da muss dringend etwas geändert werden."