Bayern
Sturmtief "Friederike": Erste Einsatzbilanz der Polizei
18. Januar 2018, 18:19 Uhr aktualisiert am 1. April 2023, 18:33 Uhr
Nachdem das Sturmtief "Friederike" am Donnerstagnachmittag über Ostbayern hinweggezogen ist, haben das Polizeipräsidien Niederbayern, Oberpfalz und Oberbayern nun eine erste Zwischenbilanz der Einsätze veröffentlicht.
Demnach ist es im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Niederbayern im Zusammenhang mit dem Sturmtief zu zahlreichen Einsätzen wegen umgestürzter Bäume gekommen. Menschen wurden bislang nicht verletzt.
Aufgrund der Wetterlage, insbesondere durch teilweise orkanartige Böen, gingen in der Zeit von 12 Uhr bis 17.30 Uhr insgesamt 44 witterungsbedingte Notrufe bei der Einsatzzentrale des PP Niederbayern ein, wobei die Einsatzkräfte bislang fast ausnahmslos wegen umgestürzter Bäume benötigt wurden. Diesbezüglich mussten in einigen Fällen auch kleinere Straßen gesperrt werden.
Die Kreisstraße PAN 37/DGF 32 im Landkreis Rottal-Inn und Dingolfing ist bis auf weiteres gesperrt, da diese durch mehrere umgestürzte Bäume nicht mehr befahrbar ist und die Aufräumarbeiten andauern.
Glücklicherweise hatte es in keinem Fall Verletzte gegeben, auch Sachschäden waren bis jetzt nicht zu verzeichnen.
Anfänglich lag der Schwerpunkt der Einsätze im Landkreis Landshut, mittlerweile kommt es im gesamten Bereich des PP Niederbayern zu entsprechenden Meldungen.
Auf der Bahnstrecke Neumarkt - Sank Veit - Landshut musste der Bahnverkehr aufgrund von zwei auf den Gleisen liegenden Bäumen gesperrt werden. Die Strecke konnte nach Beseitigung der Bäume wieder freigegeben werden.
Bei der Polizeieinsatzzentrale Oberpfalz in Regensburg wurden am Donnerstag bis um 20.15 Uhr rund 40 unwetterbedingte Einsätze registriert. Ein Großteil der Anrufe bezog sich auf umgestürzte Bäume.
In Amberg wurde ein Metalldach teilweise abgedeckt und ein geparktes Fahrzeug durch eine herumfliegende Werbetafel beschädigt. Verletzt wurde nach derzeitigen Erkenntnissen mit Ausnahme des nachfolgenden Verkehrsunfalls niemand.
Auf Grund einer starken Windböe kam im Landkreis Neustadt an der Waldnaab ein Linienbus von der Fahrbahn ab und blieb im Graben auf der Seite zu liegen. Zum Unfallzeitpunkt war der Bus nur mit vier Fahrgästen besetzt, welche leicht verletzt worden sind. Am Linienbus entstand Totalschaden, welcher auf 120.000 Euro beziffert werden muss.
Die Schwerpunkte zeigten sich im östlichen Bereich der Oberpfalz in den Landkreisen Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab, Schwandorf und Cham/Opf.
So fällt die Zwischenbilanz aus der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord aus. Rund 150 sturmbedingte Einsätze koordinierten die Beamten der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord in Ingolstadt am Donnerstagnachmittag. Überwiegend waren es umgestürzte Bäume, beschädigte Baustellenabsicherungen und ungesicherte Gegenstände, die drohten, auf Passanten, Fahrzeuge oder Stromleitungen zu fallen. Auf einer Staatsstraße im Landkreis Dachau wurde gegen 14.15 Uhr ein 56-jähriger Lkw-Fahrer lebensbedrohlich verletzt, nachdem sein unbeladener Lastwagen mit Planenaufbau vom Sturm von der Fahrbahn gedrückt wurde und sich im angrenzenden Feld überschlug. Die Feuerwehr befreite den Schwerverletzten mittels Rettungsspreizer aus dem Führerhaus.
In Freising wurde gegen 15 Uhr an einem Gymnasium durch eine Sturmböe das Wellblechdach angehoben und teilweise verformt. Zur Sicherung wurde die Feuerwehr und das THW eingesetzt. Schüler und Lehrpersonal konnten das Gebäude durch einen Nebeneingang sicher verlassen. Verletzt wurde niemand.
Der bislang entstandene Sachschaden lässt sich nur schwer beziffern. Derzeit liegt er sicher im sechstelligen Bereich.