Sturm in Ostbayern
So oft musste die Polizei in der Nacht ausrücken
4. Februar 2020, 8:22 Uhr aktualisiert am 6. April 2023, 19:03 Uhr
Orkanartige Böen und zum Teil ergiebiger Starkregen haben in der Nacht zu Dienstag in Bayern zunächst nur kleinere Probleme verursacht. Hauptsächlich konnten Bäume, Verkehrszeichen oder Bauzäune dem Wind nicht standhalten und sind auf Straßen gestürzt, hieß es von den Polizeieinsatzzentralen in ganz Bayern.
Das Polizeipräsidium Niederbayern meldete am Morgen, dass es in der Nacht und am Morgen zu vielen Einsätzen aufgrund eines starken Sturmes gekommen sei. Bis 7.30 Uhr rückte die Polizei zu etwa 120 Einsätzen in ganz Niederbayern aus. Insgesamt ereigneten sich 24 Verkehrsunfälle - großteils alle mit Blechschäden.
Im Raum Passau kam es bei Salzweg zu einem Unfall, bei dem eine Person leicht verletzt wurde. Ansonsten waren die Einsatzkräfte meistens damit beschäftigt, die Folgen des Sturms zu beheben und umgestürzte Bäume von den Straßen zu entfernen.
Zu rund 65 Einsätzen wurde die Feuerwehr in der Stadt und im Landkreis Landshut gerufen. Auch dort stürzten während des Sturms mehrere Bäume um.
Im Einsatzbereich des Polizeipräsidiums Oberpfalz verlief die Nacht eher ruhig: Bis Dienstagmorgen zählte die Polizei zehn witterungsbedingte Einsätze. Neun Mal waren umgestürzte Bäume die Ursache, einmal ein umgewehter Bauzaun. Verletzt wurde niemand.
Im Landkreis Erding blieb ein Dorfener mit seinem SUV auf einer überfluteten Straße stecken. Die Feuerwehr musste ihn und seine Beifahrer retten.
Straßensperren bei Freising, Ingolstadt und Neu-Ulm
Im Landkreis Freising mussten mehrere Straßen in den Morgenstunden gesperrt werden. Die Staatsstraße zwischen Freising und Allershausen komplett, und zwischen Allershausen und Hohenkammer teilweise gesperrt. An beiden Stellen behinderte ein umgestürzter Baum den Verkehr. Auch bei Zolling versperrte ein umgefallener Baum den Autofahrern den Weg.
Die Bundesstraße 16 bei Ingolstadt und die Staatsstraße 2020 im Bereich Neu-Ulm (Landkreis Neu-Ulm) waren am Dienstagmorgen gesperrt, wie Polizeisprecher in Oberbayern und Schwaben mitteilten. Größere Straßen waren nicht beeinträchtigt. In den meisten Regionen seien aber mehr Einsätze erwartet worden.
Im nördlichen Bayern hätten nasse Straßen zu kleineren Verkehrsunfällen geführt, sagte die Polizei in Unterfranken. Verletzte gab es dabei nicht. Westlich von Augsburg traten zwei Flüsse (Zusam und Schmutter) über die Ufer und überfluteten zwei kleinere Straßen.
Warnmeldungen am Morgen aufgehoben
Der Deutsche Wetterdienst (dwd) hat die Unwetterwarnung mit Orkanböen bis zu 130 Kilometern pro Stunde im Südosten Bayern am Dienstagmorgen aufgehoben. Schwere Sturmböen mit bis zu 100 Kilometern pro Stunde sowie der Dauerregen werden voraussichtlich im Laufe des Vormittags abklingen.