Bayern

Steckdosenposse: Jetzt kommen Aufkleber

Weil keiner sie nutzt: An die E-Ladesäulen für Diesel-Lkw klebt die Stadt Gebrauchsanleitungen.


E-Ladesäulen am Großmarkt: Hier sollen Lkw-Fahrer Strom zapfen, um ihre Ladungen zu kühlen

E-Ladesäulen am Großmarkt: Hier sollen Lkw-Fahrer Strom zapfen, um ihre Ladungen zu kühlen

Von iko

München - Es tut sich nun doch was in der "Steckdosenposse" um die neun E-Ladesäulen für Diesel-Lkw, die seit letztem Herbst auf dem Lkw-Parkplatz an der Großmarkthalle stehen (AZ berichtete)i.

Die Stadtrats-ÖDP hatte im Januar moniert, dass kaum ein Brummifahrer mit Kühllast dort seinen Motor ausmacht und seine Kühlaggregate an eine der 18 Strom-Steckdosen hängt, bis Milch, Obst & Co ausgeladen werden können. Stattdessen nutzen die Fahrer die eigenen Lkw-Dieselmotoren zur Kühlung. Die Motoren laufen deshalb oft die ganze Nacht und verpesten die Luft der geplagten Anwohner.

Das zuständige Kommunalreferat hatte zunächst argumentiert, die Ladesäulen würden ausreichend beworben - bei der Einfahrt ins Gelände, bei den Speditionen und auch bei den Händlern. Nun antwortet es auf eine ÖDP-Anfrage im Stadtrat: "Die vorhandenen Stromanschlüsse werden zu wenig genutzt."

An alle Ladesäulen sollen nun "Aufkleber mit mehrsprachigen Gebrauchsanleitungen einschließlich Piktogrammen" angebracht werden. Montiert werden auch Euro-Adapter, die ausländische Lastwagen nutzen können.

Langfristig soll jeder Lastwagen seine Ladung mit Strom statt mit Diesel kühlen.