Bayern
Söder fordert von Stiko Impfempfehlung für Jugendliche
4. Juli 2021, 15:21 Uhr aktualisiert am 5. April 2023, 21:03 Uhr
Ministerpräsident Markus Söder (CSU) setzt im Kampf gegen die hoch ansteckende Delta-Variante des Coronavirus auf die Impfung von Schülern. "Die Stiko sollte dringend überlegen, wann sie das Impfen von Jugendlichen empfiehlt", schrieb er am Sonntag auf Twitter. Das würde den Schutz für alle erhöhen und einer Generation, die auf viel verzichten musste, wieder Freiheiten zurückgeben.
Von der Landtags-FDP handelte sich Söder mit seiner Forderung prompt Kritik ein. "Die Stiko braucht keine Ratschläge von Politikern. Sie spricht Empfehlungen auf Basis medizinischer Erkenntnisse aus, nicht auf Basis politischer Erwägungen", teilte FDP-Fraktionschef Martin Hagen mit. Das sei die große Stärke dieses Gremiums und die Grundlage für das Vertrauen, das es bei den Bürgern genieße. "Es steht einem Ministerpräsidenten nicht zu, hier Druck auszuüben."
Die Ständige Impfkommission (Stiko) hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.
Die Delta-Variante breitet sich auch in Bayern zunehmend aus. Die meisten registrierten Fälle gibt es in München. Der Statistik des Landesamtes für Gesundheit (LGL) zufolge wurden bis am Samstag (3. Juli) 170 Delta-Fälle in der Landeshauptstadt festgestellt. Bis 1. Juni waren es noch 29.