Impfempfehlung für Jugendliche

Holetschek ruft Stiko auf, erneut zu prüfen


Klaus Holetschek (CSU), Gesundheitsminister von Bayern, spricht.

Klaus Holetschek (CSU), Gesundheitsminister von Bayern, spricht.

Von mit Material der dpa

Die eingeschränkte Empfehlung zu Corona-Impfungen von Kindern und Jugendlichen muss laut Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek auf Grundlage neuster Daten erneut überprüft werden.

"Da erwarten wir, dass wir von der Ständigen Impfkommission (Stiko) bald Empfehlungen haben, damit da Klarheit herrscht", sagte der CSU-Politiker dem Bayerischen Rundfunk (BR). "Wir sollten da möglichst bald auch die Daten auswerten, die international ja schon zur Verfügung stehen." Als Beispiel nannte er die USA, wo junge Menschen schon länger geimpft würden. Die dortigen Daten und ständig neu gewonnenen Erkenntnisse müssten die Grundlage für Deutschland bilden, um klare Schlussfolgerungen zu ziehen.

Die Stiko empfiehlt Impfungen für 12- bis 17-Jährige nur bei bestimmten Vorerkrankungen. Begründet wird das mit dem geringeren Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung in dieser Altersgruppe. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) spricht von einer individuellen Entscheidung von Eltern, Kindern sowie Ärztinnen und Ärzten. Zuletzt hatte es aber wiederholt seitens der Politik Kritik an der eingeschränkten Empfehlung gegeben.

Holetschek verwies zudem auf einen Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Dienstag, der die Stiko und das Bundesgesundheitsministerium auffordert, eine Empfehlung für Auffrischungsimpfungen abzugeben. Dies betrifft dem Beschluss zufolge sowohl Personen, die zweifach mit Astrazeneca oder einmal mit Johnson und Johnson geimpft wurden also auch die Frage, ob und wann bei den mRNA-Impfstoffen wie Biontech oder Moderna eine dritte Impfung notwendig sei und ob diese auch mit Astrazeneca erfolgen könne.

Holetschek rief die Bevölkerung dazu auf, Impfangebote unbedingt wahrzunehmen. "Je mehr Menschen sich jetzt für eine Impfung entscheiden, je mehr Menschen vollständig geimpft sind, desto besser werden wir durch den Herbst kommen." Deshalb müsse es niedrigschwellige Angebote geben. "Impfen muss sozusagen im Vorbeigehen möglich gemacht werden."