Bayern

Schütze wohl ausfindig gemacht

Getöteter Beifahrer: Polizei meldet Ermittlungserfolg nach Schuss aus einem Jagdgewehr


Auf der B16 durchschlug die Kugel das Fenster eines Wagens und verletzte den 47-Jährigen tödlich.

Auf der B16 durchschlug die Kugel das Fenster eines Wagens und verletzte den 47-Jährigen tödlich.

Von Kathrin Spitlbauer und mit Material der dpa

Mitte August war ein Beifahrer in einem fahrenden Auto auf der Bundesstraße B16 im Landkreis Schwandorf durch das Projektil eines Jagdgewehres getötet worden. Jetzt hat die Polizei einen Tatverdächtigen ausfindig gemacht. Nach Angaben der Polizei handle es sich dabei um einen Jäger, der zu diesem Zeitpunkt in Nittenau unterwegs war.

Details zum Tatverdächtigen wollten die Ermittler am Donnerstag nicht preisgeben. Gegen ihn werde unter anderem wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Weiterhin werden Verstöße gegen das Jagdrecht überprüft. Zurzeit befinde er sich noch auf freiem Fuß. Man gehe von einem tragischen Unglücksfall aus, sagte ein Polizeisprecher.

Wie berichtet starb der 47 Jahre alte Regensburger am 12. August infolge des Schusses. Durch eine Fensterscheibe traf das Projektil den Mann, der augenblicklich zusammensackte. Der Fahrer des Wagens versuchte noch zu helfen. Der 47-Jährige starb noch im Auto.

Zunächst waren mehrere Jäger ins Visier der Kriminalpolizei Amberg geraten. Sie waren unweit der Straße auf einem Feld auf der Jagd. Die Waffen der Jagdteilnehmer wurden sichergestellt und untersucht. Durch Rekonstruktionen des Tathergangs, Vernehmungen und verschiedene Gutachten konnten die Beamten nachweisen, dass das tödliche Projektil aus dem Gewehr des Tatverdächtigen kam. Die potenziell infrage kommenden Jäger seien vor Ort bekannt, so die Polizei.

Erst durch verschiedene Untersuchungen an den beschlagnahmten Waffen und Gutachten durch Experten des Bayerischen Landeskriminalamtes gelang es nun, aus dem Kreis der überprüften Jäger einen Tatverdächtigen festzustellen. Nähere Angaben machte die Polizei am Donnerstag nicht. Die Ermittlungen seien noch nicht abgeschlossen, hieß es vonseiten der Polizei.

Nach Angaben des Deutschen Jagdverbands sind im vergangenen Jahr zwei Menschen auf der Jagd verletzt und zwei getötet worden. 2016 seien neun Menschen verletzt worden. Um solche Vorfälle zu verhindern, gebe es eigentlich verschiedene Regeln für Jäger. Es dürfe zum Beispiel nur Richtung Boden geschossen werden, so der Deutsche Jagdverband. Außerdem sei es verboten, in Richtung von Straßen und Wohnhäusern zu schießen.