Kelten-Goldschatz gestohlen
Prozess offenbart massive Sicherheitsmängel in Museum
28. Januar 2025, 12:11 Uhr
Vor dem spektakulären Golddiebstahl im Kelten Römer Museum in Manching bei Ingolstadt war die Videoüberwachungsanlage des Hauses laut einer Zeugin monatelang außer Betrieb. Die stellvertretende Museumsleiterin sagte in dem Prozess vor dem Landgericht Ingolstadt aus, dass es etwa ein halbes Jahr lang Probleme mit der Videotechnik gegeben habe. "Es wurde versucht, es instand zu setzen, es fiel aber trotzdem immer wieder aus", sagte die Zeugin über die Technik des Museums.
In dem Verfahren geht es um einen nächtlichen Einbruch in das Museum im November 2022, als der 2.100 Jahre alte keltische Goldschatz des Museums entwendet wurde. Die Goldmünzensammlung war das Aushängeschild des Museums. Die fast 500 Münzen waren von Archäologen 1999 bei Manching ausgegraben worden. Es war der größte keltische Goldfund des 20. Jahrhunderts überhaupt.
Angeklagt sind vier Männer, drei aus dem Raum Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern und einer aus Berlin. Die zwischen 43 und 52 Jahre alten Beschuldigten hatten sich zu Beginn des Prozesses zu den Vorwürfen nicht geäußert. Nach Angaben der Ermittler hatten die Männer auch nach ihrer Festnahme geschwiegen, seit etwa eineinhalb Jahren sitzen sie in Untersuchungshaft.
Die Ermittler des Bayerischen Landeskriminalamtes hatten nach dem Einbruch kritisiert, dass das Museum keine brauchbare Videoüberwachung gehabt habe. Laut der stellvertretenden Museumschefin war das Thema den verantwortlichen Stellen längere Zeit bekannt.
Der Prozess um den Golddiebstahl soll mindestens bis Mitte des Jahres laufen.
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