Nach Golddiebstahl
Videotechnik in Manchinger Museum wird modernisiert
9. Mai 2023, 6:22 Uhr
Vor einem halben Jahr stahlen Kriminelle bei einem spektakulären Einbruch den Manchinger Kelten-Goldschatz. Wie später bekannt wurde, war das Museum nur unzureichend mit Sicherheitstechnik ausgestattet. Das soll sich jetzt ändern.
Nach dem Diebstahl des großen keltischen Goldschatzes wird die Sicherheitstechnik im Museum in Manching umfassend modernisiert. So sei eine "beachtliche Erweiterung" der Videoüberwachung geplant, berichtete der Museumszweckverband. Die Mitglieder des Verbandes müssten darüber aber noch im Juni endgültig entscheiden.
Laut dem Manchinger Bürgermeister Herbert Nerb (Freie Wähler), der dem Zweckverband vorsteht, sind die Alarmsysteme darüber hinaus bereits wieder repariert und teilweise auch erweitert worden. Dies betreffe sowohl die Software als auch die Geräte. Neben der Marktgemeinde zählen unter anderem auch der Bezirk Oberbayern sowie der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm zu den Trägern des Kelten und Römer Museums.
In der Nacht zum 22. November 2022 waren Unbekannte in das nahe Ingolstadt gelegene Museum eingebrochen und hatten den 3,7 Kilogramm schweren und etwa 2000 Jahre alten Goldschatz des Museums gestohlen. Die 1999 in Manching ausgegrabene Münzsammlung war der größte keltische Goldfund des vergangenen Jahrhunderts und das Prunkstück des Hauses.
Noch keine Spur der Täter
Das Bayerische Landeskriminalamt (LKA) hat eine Sonderkommission gegründet, um die Täter zu fassen. Bislang können die Ermittler aber keine konkrete Spur vermelden. Das LKA hatte nach der Tat die mangelhafte Sicherheitstechnik des Museums kritisiert. So sei die Videotechnik veraltet gewesen. Daher gebe es keine Aufnahmen von der Tat.
Die Einbrecher hatten, um die Alarmtechnik außer Kraft zu setzen und ungestört die fast 500 historischen Goldmünzen stehlen zu können, zuvor die Telefonleitungen in Manching gekappt. Bei mehreren Banken löste dies allerdings Störungsmeldungen aus und die Polizei wurde alarmiert. Daraufhin wurden Streifen zu den Bankfilialen geschickt, weil aufgrund der Störung Anschläge auf die Geldautomaten befürchtet wurden.
Im Fall des Museums war allerdings ein privater Sicherheitsdienst zuständig. Dieser wurde auf den Einbruch aber nicht aufmerksam. Nach Angaben von Nerb ging bei dem Unternehmen nach vorliegenden Informationen keine Störungsmeldung aufgrund der Zerstörung der Telefon- und Internetleitungen in der Verteileranlage der Telekom ein. Letztlich wurde der Einbruch dadurch erst nach etwa acht Stunden am nächsten Vormittag bemerkt.