Rechtsextremismusforschung
OTH Regensburg soll neuen Forschungsverbund in Bayern koordinieren
7. Dezember 2023, 16:10 Uhr
4,5 Millionen Euro wird die bayerische Staatsregierung in den kommenden vier Jahren in einen neuen Forschungsverbund zur "Analyse und Bekämpfung des Rechtsextremismus" in Bayern investieren. 18 Wissenschaftler von elf bayerischen Hochschulen, Universitäten und Forschungseinrichtungen werden daran beteiligt sein.
Koordiniert wird der Forschungsverbund für Gegenwartsanalysen, Erinnerungspraxis und Gegenstrategien zum Rechtsextremismus in Bayern, kurz ForGeRex, an der Ostbayerischen Technischen Hochschule Regensburg. Jahrzehntelang sei der Rechtsextremismus als gesellschaftliches Phänomen vernachlässigt worden, erklärte OTH-Professorin Clarissa Rudolph am Donnerstag in einer Pressemitteilung. Erst in jüngster Zeit werde das Thema auf gesellschaftlicher, politischer und sicherheitsbehördlicher Ebene verstärkt wahrgenommen.
Das Ziel des Forschungsverbundes beschreibt Rudolph wie folgt: „Wir wollen das Wissen über das Ausmaß von rechtsextremen Aktivitäten und Akteurinnen und Akteuren erweitern und vertiefen. Dies ist entscheidend, um den Einfluss der extremen Rechten in verschiedenen gesellschaftlichen Teilbereichen zu erfassen und Gegenstrategien zu entwickeln." Unter anderem geht es um die Bedeutung antisemitischer Verschwörungsmythen für rechtsextreme Kommunikationsstrategien. Eine weitere Forschungsfrage dreht sich darum, in wie weit Rechtsextreme Krisen wie die Corona-Pandemie, den Klimawandel und den Krieg in der Ukraine dafür nutzten, neue Anhänger zu gewinnen.
Neben der OTH Regensburg ist auch die Universität Passau an dem Forschungsverbund beteiligt. Weitere Teilprojekte sind in München an der Ludwig-Maximilians-Universität, der Hochschule für Angewandte Wissenschaften, der Hochschule für Politik, der Akademie der Bildenden Künste, am Institut für Zeitgeschichte und am JFF-Institut für Medienpädagogik sowie in Augsburg angesiedelt.