Bayern

Nicht so viel Gewinn für die Stadtwerke

74 Millionen fließen an die Stadt. Und für Stromkunden gibt es gute Neuigkeiten: Die Strompreise sollen sinken.


Von Christina Hertel

München - Eigentlich haben die Stadtwerke mit dem Rathaus eine Vereinbarung: Jedes Jahr sollen sie 100 Millionen Euro an Gewinn an die Stadt abführen. 2022 haben die Stadtwerke das nicht geschafft. Sie konnten nur 74 Millionen Euro an die Stadt überweisen. So geht es aus einer Mitteilung der Stadtwerke zu ihrem Jahresabschluss hervor.

Trotzdem profitiert der städtische Haushalt demnach von dem Energieunternehmen. Zusammen mit Gewerbesteuer und Konzessionsabgaben flossen 242 Millionen Euro an die Stadt. Das sind elf Millionen Euro mehr als ein Jahr zuvor.

Stadtwerke-Chef Florian Bieberbach nennt 2022 ein "herausforderndes Jahr". Denn: "Energie, vor allem Gas, wurde zu einem knappen und teuren Gut." Die Stadtwerke haben deshalb laut Bieberbach viel getan, um weniger vom Gas abhängig zu sein - etwa auf Kohle und Heizöl umgestellt, den Verbrauch reduziert und die Erneuerbaren weiter ausgebaut.

Insgesamt investierten die Stadtwerke 767 Millionen Euro. Dieses Geld sei vor allem in erneuerbare Energien, Heizkraftwerke, Energie- und Wassernetze, und das Glasfasernetz geflossen. Außerdem gaben die Stadtwerke Geld für neue Fahrzeugflotten und für das ÖPNV-Netz und die Haltestellen-Infrastruktur aus. Zum Beispiel eröffneten die Stadtwerke einen neuen E-Busbetriebshof in Moosach. 2021 investierten die Stadtwerke trotzdem mehr - nämlich 1,1 Millionen Euro.

Nach jetziger Planung wollen die Stadtwerke bis 2026 allein in Sachanlagen weitere 5,3 Milliarden Euro investieren.

Gute Nachrichten könnte es für alle Stadtwerke-Kunden geben. Denn nachdem die Stadtwerke schon im April ihre Preise gesenkt haben, werde gerade eine weitere Entlastung "durch Energiepreissenkungen" im Jahr 2023 vorbereitet.