Energiekrise in Bayern

Der Strompreis steigt vielerorts zum Jahreswechsel


Viele regionale Unternehmen müssen die Preise für Strom und Gas zum neuen Jahr erhöhen.

Viele regionale Unternehmen müssen die Preise für Strom und Gas zum neuen Jahr erhöhen.

Von Redaktion idowa

Zum Jahreswechsel wird für viele Haushalte in Bayern der Strom teurer. Unter anderem in München, Nürnberg, Regensburg und Landshut werden nach Angaben der kommunalen Unternehmen am 1. Januar 2023 die Preise steigen. Die sehr hohen Beschaffungspreise wirkten sich zunehmend auf die Kosten für Kundinnen und Kunden aus, hieß es von den Stadtwerken München (SWM).

In München legen die Energiepreise laut SWM um 122,7 Prozent zu: Die Jahreskosten für einen Haushalt mit zwei Personen steigen dann auf durchschnittlich 1.675,67 Euro. Der Energiepreis verteuert sich im Schnitt von 24,97 Cent pro Kilowattstunde (kWh) auf 61,89 Cent pro kWh im neuen Jahr. Allerdings betonte SWM-Chef Florian Bieberbach: "Wir werden niemandem den Strom abstellen, der sich bei uns meldet und sich um eine konstruktive Lösung bemüht."

Die Rewag in Regensburg wird ab Januar die Preise für Strom und Gas drastisch steigern müssen. Das teilten vergangene Woche Rewag-Vorstand Bernhard Büllmann und der Leiter der Kundenbeziehungen, Michael Matzke, mit. Hauptursache sind die stark gestiegenen Beschaffungskosten, die das Energieunternehmen an seine Kunden weitergeben müsse, sagte Büllmann. Beim Gas steigen die Kosten um 63 Prozent. Beim Strom sind neben den extrem gestiegenen Beschaffungskosten auch die veränderten Netzentgelte und die gestiegene gesetzliche Offshore-Netzumlage verantwortlich.

Auch in Landshut erhöhen die Stadtwerke die Preise für Strom und Gas. Bislang hätten die Stadtwerke aufgrund ihrer langfristig ausgelegten Energiebeschaffung Preiserhöhungen während des Jahres vermeiden können, heißt es in einer Pressemeldung des Unternehmens. Beim Strom machten anhaltend hohe Beschaffungspreise, gestiegene Netzentgelte und Erhöhungen von gesetzlichen Umlagen nun aber eine Preisanpassung notwendig. Stadtwerke-Kunden sollen über die neuen Preise zeitnah informiert werden.

Energiesparen empfohlen

In Nürnberg erhöht sich der Energiepreis beim meistgewählten Produkt nach Angaben des Netzbetreibers N-Ergie im Schnitt von 23,49 Cent auf 44,77 Cent pro kWh. Für einen Haushalt, der in diesem Tarif pro Jahr 3.500 kWh verbrauche, beliefen sich so die monatlichen Mehrkosten auf rund 63 Euro. Um die Kosten abzufedern, empfiehlt der Betreiber seinen Kunden Energiesparen.

Beim Fürther Versorger Infra wurde betont, dass die Erhöhung je nach Tarif leicht variieren könne. Ein Drei-Personen-Haushalt mit einem Verbrauch von 3.000 kWh zahle im neuen Jahr etwa 140 Euro im Monat für Strom - vor dem Jahreswechsel kostete die gleiche Strommenge noch rund 73 Euro pro Monat.

Die Strompreise erhöhen sich für einen durchschnittlichen Haushalt in Augsburg, der jährlich rund 2.400 kWh verbraucht, auf 1.424 Euro im Jahr, wie ein Sprecher der Stadtwerke Augsburg (SWA) sagte. Im Jahr 2022 beliefen sich die Kosten bei gleichem Verbrauch noch auf rund 885 Euro. Sollten die geplanten Entlastungen sowie die Strompreisbremse wirksam werden, könnten diese Kosten bei sparsamen Haushalten auf rund 932 Euro pro Jahr sinken, hieß es weiter. Zurzeit seien aber viele Details noch spekulativ.

Die Strompreisbremse soll Haushalte und Unternehmen mit sehr hohen Strompreisen entlasten. Haushalte und kleinere Unternehmen erhalten 80 Prozent ihres bisherigen Stromverbrauchs zu einem garantierten Bruttopreis von 40 Cent pro Kilowattstunde. Unternehmen mit einem hohen Stromverbrauch sollen 70 Prozent ihres bisherigen Stromverbrauchs zu einem garantierten Netto-Arbeitspreis von 13 Cent pro Kilowattstunde bekommen. Die Bremse soll ab März gelten, dann es soll auch eine Auszahlung der Entlastungsbeträge für Januar und Februar geben.