Prozess
Mutmaßliche Drogenschmuggler in Regensburg vor Gericht
21. Mai 2022, 9:27 Uhr aktualisiert am 21. Mai 2022, 9:27 Uhr
Sie sollen für eine libanesische Drogenbande gearbeitet haben: Zwei Männer sind deswegen vor dem Landgericht Regensburg angeklagt. Es geht um große Mengen Amphetaminpillen.
Es geht um Drogenhandel im großen Stil: Zwei Männer sollen sich einer libanesischen Organisation angeschlossen haben, um mit dem Schmuggel von Tabletten Geld zu verdienen. Von kommendem Freitag (27. Mai) an müssen sich die beiden Syrer vor dem Landgericht Regensburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen bandenmäßiges Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge vor.
Den Ermittlungen nach schlossen sich die Angeklagten spätestens Anfang 2021 der Drogenbande an, um mehrere 100 Kilogramm Tabletten aus Deutschland nach Saudi-Arabien zu bringen. Die Drogen sollen in illegalen Labors im Libanon oder in der Türkei hergestellt worden sein. Optisch sahen sie wie das nicht mehr legal produzierte Medikament Captagon aus, enthielten jedoch statt Fenetyllin den Wirkstoff Amphetamin.
Aufgabe der Angeklagten soll es gewesen sein, die Tabletten in einer in Niederbayern angemieteten Lagerhalle in anderer Ware zu verstecken und zu tarnen und sie per Lastwagen nach Hamburg oder Bremerhaven zu bringen und von dort in Richtung Saudi-Arabien zu verschiffen. Zur Tarnung soll einer der Männer unter anderem eine große Menge an Säcken mit Marmorsplitt besorgt haben, der den Tabletten ähnlich sah.
Im Frühjahr 2021 sollen die beiden schließlich den Transport von gut 250 Kilogramm Tabletten organisiert haben. Die Betäubungsmittel seien dann jedoch von der Polizei in der Halle sichergestellt worden. Die Angeklagten sollen davon ausgegangen sein, dass es sich bei den Tabletten um Captagon handelte, aber in Kauf genommen haben, dass sie möglicherweise den Wirkstoff Amphetamin enthalten könnten.
Einer der Tatverdächtigen war kurz nach der Sicherstellung der Tabletten im Mai 2021 festgenommen worden, der zweite Mann im Oktober 2021, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft.
Für den Prozess in Regensburg sind zunächst zehn Verhandlungstage vorgesehen. Das Urteil könnte am 11. Juli gesprochen werden.