Bayern

Mit Hochdruck: Kärcher reinigt Brunnen vor der LMU

An der Universität werden die beiden 180 Jahre alten Brunnen bis in den Herbst hinein saniert. Versteckt hinter einem Gerüst. Die AZ durfte dahinter blicken.


Nick Heyden geht mit Hochdruck ran. Der Wasserstrahl aus seinem Reiniger bringt es auf 1000 bar.

Nick Heyden geht mit Hochdruck ran. Der Wasserstrahl aus seinem Reiniger bringt es auf 1000 bar.

Von Julia Wohlgeschaffen

Maxvorstadt - Die Winterpause ist vorüber und so langsam plätschert es wieder an allen Münchner Brunnen - nur nicht an der Universität! Die beiden Schalenbrunnen am Geschwister-Scholl-Platz und am Professor-Huber-Platz aus dem Jahr 1844 verstecken sich im Moment hinter großen Gerüsten und das soll voraussichtlich bis zum Herbst auch so bleiben.

Der Kalk hat Spuren an den Brunnen hinterlassen

Der Grund: Die gesamte Brunnenanlage wird kernsaniert, vor allem Kalk hat dort über die Jahre seine Spuren hinterlassen. Im Moment entfernt die Firma Kärcher, die gleichzeitig Sponsor der Sanierung ist, als erste Maßnahme den Kalk und alte Farbschichten mit einem Höchstdruckgerät.

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Nick Heyden zeigt, wie schön die Fläche nach der Reinigung ist.

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Sand wird nicht eingesetzt. Dafür ist die Oberfläche zu empfindlich.

Das Gerät bringt es auf 1000 bar - normale Reiniger haben nur 180

Nick Heyden ist Spezialist für Reinigungsprojekte an historischen Bauwerken und erklärt, welche Herausforderungen die Reinigung mit sich bringt. "Der Gegendruck ist enorm, man muss einen guten Stand haben", sagt er und zeigt auf die "Pistole", aus der gerade noch ein Wasserstrahl mit einem Druck von 1000 bar geschossen kam - ein handelsüblicher Hochdruckreiniger für den privaten Gebrauch hat im Vergleich dazu nur bis zu 180 bar. Um von dem harten Wasserstrahl also nicht verletzt zu werden, trägt Nick Heyden Schutzkleidung und ein Gesichtsvisier.

Nach der Reinigung werden die Brunnen restauriert

Sand setzt der Sanierungsprofi nicht ein. "Das würde die metallische Oberfläche beschädigen", erklärt er. Außerdem soll die Zinkhaftgrundierung, die noch in einem guten Zustand ist, erhalten werden.

Nach der Reinigung werden die Metallteile und das Natursteinbecken restauriert. Auch die Wasserleitungen, die Pumpen und die Beleuchtung werden erneuert - die Technik stammt aus dem Jahr 1850.

Der Denkmalschutz will, dass alles wieder grün wird

Der letzte Schritt wird eine Neubeschichtung der Brunnen sein. Stellt sich nur die Frage: In welcher Farbe werden die Brunnen die Ludwigstraße in Zukunft zieren? Die ursprüngliche Farbe sei nämlich Gold gewesen, erklärt Gerhard Huber vom Planungsbüro. "Wir haben mit dem Denkmalschutz besprochen, dass die beiden Brunnen wieder grün werden sollen", wie in den letzten Jahren. Huber hofft, dass die Sanierung bis Oktober abgeschlossen ist.