Abkühlung im Sommer
Mit diesen zehn Tipps überstehen Sie die Hitzewelle
21. Juni 2023, 11:14 Uhr
Die Hitze hat Deutschland die letzten Tage fest im Griff - auch die Nächte in der Region kühlen kaum ab. Am Mittwoch wird in Bayern der Höhepunkt der Hitzewelle erwartet. Wir haben zehn Tipps, wie Sie das heiße Wetter überstehen.
Nach einem durchwachsenen und regnerischen Frühjahr startet der Sommer in Ostbayern durch. Die Hitzewelle hält die Deutschen in Atem. Wie Sie sich Abkühlung verschaffen können, erfahren Sie in unserem Überblick. Doch das wichtigste zuerst: Wer sich gut vorbereitet, also Hitzekarten und den Wetterbericht verfolgt, kann sich schon Tage vorher auf etwaige Hitzewellen einstellen und beispielsweise Einkäufe erledigen - so muss man dann bei hohen Temperaturen im besten Fall gar nicht vor die Haustür und kann in der kühleren Wohnung bleiben.
1. Genug Wasser trinken
Bei Hitze kühlt die vermehrte Schweißproduktion automatisch den menschlichen Körper. Dafür muss mehr getrunken werden, denn schwitzt der Mensch mehr, scheidet er weniger Urin aus und dadurch können sich unter anderem die Nierenfunktion, Gedächtnisleistung, Verdauung, der Blutdruck und die Harnblasenfunktion gerade bei älteren Menschen schnell verschlechtern, wie das Bundesgesundheitsministerium warnt.
Wenn es heiß ist, rät das Bundesministerium dazu, sich nicht allein auf das Durstgefühl zu verlassen, sondern regelmäßig zu trinken. Dafür kann man auch einen eigenen Trinkplan aufstellen, um den Überblick zu behalten. Für eine Person mit etwa 70 Kilogramm Körpergewicht wird eine Trinkmenge von etwa zwei Litern Wasser pro Tag empfohlen. Bei besonders heißen Tagen sollte man zusätzlich mindestens einen Liter mehr zu sich nehmen. Dabei sollte man eher zu Mineralwasser, anstatt Leitungswasser zu greifen, um dem Natriumverlust entgegenzuwirken. Alkohol sollte man möglichst ganz vermeiden. Übrigens: Zu kalte Getränke können die Wärmeproduktion des Körpers eher steigern, während lauwarme Getränke besser aufgenommen werden können.
Die Gefahr der Austrocknung trifft vor allem ältere Menschen oder Patienten mit Vorerkrankungen - etwa Personen mit Parkinson, Demenz oder mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Aber auch bestimmte Medikamentengruppen können betroffen sein, erklärt die Fachärztin für Innere Medizin und Notfallmedizin. Insbesondere entwässernde Mittel, die Diuretika, können den Wasserhaushalt des Körpers zusätzlich belasten. Susanne Konrad, leitende Ärztin der interdisziplinären Notaufnahme in der Kreisklinik Bogen, rät, die Medikamenteneinnahme nach Möglichkeit anzupassen, aber nur nach Rücksprache mit dem Hausarzt: "Nicht einfach selber was absetzen", betont sie.
2. Passende Kleidung für den heißen Sommertag
Auch die richtige Kleidung kann an heißen Tagen helfen. Das Bundesgesundheitsministerium rät zu leichter und luftiger Kleidung. Eine Kappe oder ein Hut schützen vor einem Sonnenstich - besonders, wenn man sich längere Zeit draußen aufhält.
3. Nachts besser schlafen
Auch ohne Klimaanlage kann man dafür sorgen, dass man nachts trotz Wärme gut schlafen kann. Die Handelskrankenkasse rät dazu, sich abends abzukühlen - doch Vorsicht: Eine zu kalte Dusche macht wieder munter und regt den Kreislauf an. Wer also bald schlafen gehen möchte, sollte besser lauwarm duschen. Die Temperatur liegt dann immer noch unter der Körpertemperatur, ist aber nicht zu kalt, um die Müdigkeit zu vertreiben.
Statt einer warmen Decke rät die Krankenkasse zu einem einfachen Laken aus Baumwolle oder Satin. Tagsüber sorgen verschlossene Rollläden dafür, dass die Wärme nicht ins Haus oder in die Wohnung drücken kann. Durchzug sollte man jedoch eher vermeiden - die ist laut Krankenkasse eher schlecht für den Schlaf.
4. Aktivitäten auf kühle Tageszeiten verschieben
Während der heißesten Tageszeit empfiehlt es sich, sich ruhig zu verhalten und anstrengendere Aktivitäten wie Sport, Einkaufen oder Ausflüge in die Morgen- oder Abendstunden zu verschieben, wenn es kühler ist. Für Spaziergänge oder Ausflüge eignen sich Orte mit vielen schattigen Plätzen wie Parks oder Wälder oder auch Orte am Wasser, an denen es durch Verdunstung kühler ist. Vermeiden sollte man laut Bundesgesundheitsministerium vor allem Asphalt- oder Betonflächen unter direkter Sonneneinstrahlung, da diese Materialien die Wärme speichern.
Gießen, Baden, Abdunkeln: Fünf weitere Tipps gegen die Hitze
5. Leicht statt deftig essen
Gerade an heißen Tagen ist leichte Kost wie Obst oder Gemüse einfacher zu verdauen und belastet den Körper weniger als deftiges Essen mit viel Fleisch und Fett. Durch das Obst und Gemüse kann man den Körper zusätzlich mit Vitaminen, Mineralien und Flüssigkeit versorgen. Also besser Salat mit gegrilltem Gemüse als ein schwerer Braten, eine kühle Suppe statt eines herzhaften Auflaufs.
6. Das Zuhause kühl halten
Die eigene Wohnung kann an heißen Tagen auch als kühler Rückzugsort dienen - dafür sind nur ein paar Vorkehrungen nötig: Wenn möglich, sollten die Fenster dafür geschlossen bleiben und die Räume abgedunkelt werden. Dafür eignen sich am besten Rollläden oder Markisen, die außen angebracht sind. Das Lüften sollte man laut Bundesgesundheitsministerium eher auf die Nacht verlegen. Das kühlt die Wohnung ab und bringt Frischluft ins Haus.
Wem es dann noch nicht kühl genug ist, für den hat das Bundesgesundheitsministerium noch Extra-Tipps: Mit feuchten, in der Wohnung aufgehängten Tüchern können Hitzegeplagte Verdunstungskälte erzeugen. Auch Ventilatoren können für Erleichterung sorgen. Sie kühlen zwar die Luft nicht, aber der leichte Wind kühlt die Haut und sorgt dadurch für ein angenehmes Gefühl.
7. Ab ins Bad oder an den Weiher
Nichts ist an einem heißen Tag so verführerisch, wie ein Sprung ins kalte Nass. Freibäder, Weiher oder Seen sind dafür bestens geeignet.
8. Körper abkühlen
Wasser gilt als die beste Kühlung für den Körper. Wer nicht ins kühle Nass springen kann, dem empfiehlt das Bundesgesundheitsministerium, sich daheim kurz lauwarm abzuduschen. Angenehm seien auch feuchte Tücher, mit denen sich die Menschen das Gesicht, Nacken, Arme oder Beine abreiben können. Alternativ gibt es auch Wasser-Pump-Sprays. Auch Fuß- oder Armbänder verschaffen Erleichterung.
9. Tiere und Kinder nicht im heißen Auto lassen
Gerade bei hochsommerlichen Temperaturen kann das Auto schnell zur tödlichen Gefahr werden, warnt der ADAC. Es dauert meist nur wenige Minuten, bis die Temperatur auf bis zu 60 Grad ansteigt. Da ändern oft auch geöffnete Fenster nichts. Der ADAC rät, Kinder und Tiere nicht im überhitzten Auto zu lassen - auch wenn man nur kurz etwas erledigen möchte.
10. Im Garten immer wieder gießen
Gerade an heißen Sommertagen verdunstet das Gießwasser schneller, als dass es die Pflanzen genug in sich aufnehmen können. Die besten Zeitpunkte, um den Garten zu bewässern, sind entweder am späten Abend oder vor Sonnenaufgang. Zu dieser Zeit ist der Boden noch kühler, das Wasser verdunstet weniger schnell. Wer sich nach einem anstrengenden Tag in der Hitze selbst noch abkühlen will, kann den Gartenschlauch auch gleich als Außendusche umfunktionieren, sich die Füße kalt abspritzen oder gleich durch den Rasensprenger laufen.
Information
Extremen Hitzeperioden stellen für viele Menschen eine erhebliche gesundheitliche Belastung dar. Um diese Personen zu entlasten, bieten Freiwilligenzentren, wie beispielsweise das Freiwilligenzentrum Straubing, sogenannten "Hitzepatenschaften" an. Dabei übernehmen Freiwillige in den Sommermonaten bei Bedarf alltägliche Besorgungen oder bieten Unterstützung für betroffene Personen an. Darüber hinaus hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) im Internet eine Seite eingerichtet, die sich ausschließlich mit dem Thema Hitze- und UV-Schutz befasst.