Nach Kutschen-Unfall in Grafenau

Landrat Gruber weist Peta-Kritik zurück


Der Leonhardiritt in Grafenau ist am Sonntag von einem Unfall überschattet worden. Dabei rissen sich zwei Pferde los und rannten direkt in den Gegenverkehr.

Der Leonhardiritt in Grafenau ist am Sonntag von einem Unfall überschattet worden. Dabei rissen sich zwei Pferde los und rannten direkt in den Gegenverkehr.

Von Redaktion idowa

Nachdem am Sonntag ein Pferd im Rahmen des Grafenauer Leonhardiritts auf ein Auto gesprungen war, hatte die Tierschutzorganisation Peta ein Verbot von Pferdekutschen im Landkreis Freyung-Grafenau gefordert. Dies wies Landrat Sebastian Gruber nun mit deutlichen Worten zurück.

Bei dem Unfall hatten sich zwei Pferde losgerissen und waren mitsamt einer leeren Kutsche in den Gegenverkehr gerannt. Dabei wurden zwei Personen verletzte, eine davon schwer. Ein Pferd erlitt Schnittverletzungen, das andere blieb unverletzt.

Die Tierschutzorganisation Peta hat dies zum Anlass genommen, sich erneut gegen Pferdekutschen auszusprechen. "Die Pferdenutzung bei Leonhardifahrten ist keine gute Tradition und gehört abgeschafft. Insbesondere bei den Kutschfahrten kommt es immer wieder zu schweren Unfällen. Pferde sind Fluchttiere, schon das kleinste Erschrecken kann eine Tragödie auslösen", so Monic Moll, Fachreferentin bei Peta, auf der Website des Vereins. "Der heilige Leonhard gilt als Schutzpatron für Pferde. Es ist absurd, Pferde ausgerechnet zu seinen Ehren zu missbrauchen. Die Tiere gehören auf eine grüne Wiese, nicht vor Kutschen." Mit dieser Grundhaltung hatte man sich auch an Landrat Sebastian Gruber gewandt.

"Die Medienmitteilung von Peta sowie das Schreiben an mich, mit der Forderung nach einem Kutschenverbot im Landkreis Freyung-Grafenau, ist grundsätzlich nur ein Kopfschütteln wert", so Gruber in einer Stellungnahme. Für das Verhalten von Peta hat er generell kein Verständnis. "Peta ist eine Lobbyismus-Organisation. Dass derartige Organisationen zuspitzen, um auf sich und ihre Anliegen aufmerksam zu machen, ist bekannt. Wenn dieses Zuspitzen aber in Unsinn und Verbotswahn mündet, fehlt mir dafür, mit gesundem Menschenverstand betrachtet, jegliches Verständnis", so Gruber weiter. "Folglich wird es natürlich kein Kutschenverbot im Landkreis Freyung-Grafenau geben."

Da er in einer Nebenerwerbslandwirtschaft mit Haflingern aufgewachsen sei, habe er durchaus Zugang zum Thema. "Unsere Rosserer legen sehr viel Wert auf Tierwohl und Sicherheit", so sein Fazit.