Bayern

Die Auswirkungen des Taxi-Streiks in Ostbayern


Ein Taxischild spiegelt sich in einem Autodach. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv

Ein Taxischild spiegelt sich in einem Autodach. Foto: Franziska Kraufmann/Archiv

Von Redaktion idowa

Der Streik der Taxi-Unternehmer in Bayern hat den Taxi-Kunden in Ostbayern anscheinend kaum Probleme bereitet. Während in den großen Städten wie München, Nürnberg, Augsburg zahlreiche Fahrten ausfielen, hatte der Streik in der Region kaum Auswirkungen. Die Taxi-Unternehmen wollten mit der Aktion gegen die geplante Öffnung des Fahrtdienstmarktes protestieren.

Von 10 Uhr an hatten die Taxizentralen in München keine Aufträge mehr übernommen. In der Landeshauptstadt protestierten die Taxifahrer zudem vor der Staatskanzlei. Der Hintergrund des Streiks: Vielen Taxi-Unternehmen drohe das Aus, wenn die beabsichtigten Lockerungen Realität würden.

Eine Nummer kleiner fiel idowa-Informationen zufolge der Taxi-Streik in Regensburg aus: Laut Auskunft der dortigen Taxi-Zentrale wurden Kunden, die telefonisch ein Taxi bestellen, dort zwischen 11 und 11.15 Uhr gefragt, ob die Fahrt nicht auch zu einem späteren Zeitpunkt möglich wäre. Wie Sylvia Arslan von der Taxi Regensburg e.G. am Mittwochnachmittag bestätigte, hätten keine Kunden auf ein Taxi warten müssen. Ihres Wissens waren auch alle wartenden Fahrgäste an den Taxiständen aufgenommen worden.

Am Streik nicht beteiligt waren dagegen die Taxler in und um Straubing. Gegenüber idowa sagte beispielsweise Sabine Mühlbauer vom Gäubodentaxi in Straubing: "Bei uns wird gearbeitet. Wir sind mit allen Taxis, die für heute eingeteilt sind, im Einsatz."

In Dingolfing und Landau hatte der Streik ebenfalls keine Auswirkungen - was allerdings nichts mit fehlender Streikbereitschaft unter den Taxlern zu tun hatte: "Der Taxi-Verband ist bislang noch nicht an uns herangetreten. Wir befürworten und unterstützen die Aktionen der Kollegen in München und Nürnberg aber ausdrücklich", sagte Peter Widl, der als Taxi-Unternehmer mit Autos in Dingolfing und Landau unterwegs ist. "Wir würden uns aber daran beteiligen, wenn uns der Verband dazu aufruft", erklärt Widl.

Die Taxi-Zentrale in Landshut wollte auf unsere Nachfrage keine Einschätzung abgeben, ob der Streik Auswirkungen auf Fahrgäste gehabt habe.

Hintergrund des Protests sind die Pläne von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU), der wesentliche Auflagen für neue Fahrdienste wie Uber streichen will. Taxis müssen sich damit auf mehr Konkurrenz einstellen. So soll für eine Reform des Personenbeförderungsgesetzes die sogenannte Rückkehrpflicht für Mietwagenfirmen mit Fahrern abgeschafft werden. Bislang müssen diese nach jeder Fahrt an den Hauptstandort zurückkehren und dürfen - anders als Taxis - nicht auf der Straße auf Kunden warten.