Bayern

Darum ist in der Kfz-Branche Sand im Getriebe


Bayerns Automobilindustrie gerät ins Stocken. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik hervor. (Symbolbild)

Bayerns Automobilindustrie gerät ins Stocken. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Bayerischen Landesamtes für Statistik hervor. (Symbolbild)

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Bayerns Wirtschaft brummt. Schlagzeilen wie diese liest man regelmäßig. Allerdings gibt es im verarbeitenden Gewerbe auch ein Sorgenkind: die Kfz-Branche. Doch warum gerät die bayerische Autoindustrie derart ins Stottern? Zeit für Ursachenforschung.

Zum Wochenstart veröffentlichte das bayerische Landesamt für Statistik die aktuellen Zahlen für die Produktion des verarbeitenden Gewerbes im Mai 2019 in Bayern. Überwiegend eitel Sonnenschein. Denn die Produzenten in der bayerischen Industrie konnten im Vergleich zum Vorjahresergebnis eine Steigerung von 3,1 Prozent verzeichnen. Dabei legten die Verbrauchsgüterproduzenten um satte 6 Prozent zu und die Produzenten im Investitionsgüterbereich immerhin um 4,4 Prozent.

So weit, so gut. Doch in einer Branche scheint gewaltig Sand im Getriebe zu sein: der Automobilindustrie. Dort musste man im Mai 2019 im Vergleich zum Vorjahresergebnis ein deftiges Minus von 16,1 Prozent hinnehmen. In der Pharmazie (+12,2 Prozent) und in der Herstellung von Druckerzeugnissen (+11,6 Prozent) konnte dagegen eine deutliche Steigerung verzeichnet werden.

Woran hakt es also derzeit in der bayerischen Kfz-Branche? "Nach unserer Einschätzung liegen die Hauptursachen für diesen Trend in der schwächeren Weltkonjunktur gepaart mit Gegenwind auf den großen internationalen Märkten, zum Beispiel China, und den drohenden Handelskonflikten, etwa in Bezug auf den Brexit oder die Autozölle in die USA. Hinzu kommen die bereits seit 2018 sichtbaren Veränderungen durch neue Zulassungsvorschriften", antwortet eine Sprecherin des Bayerischen Wirtschaftsministeriums auf idowa-Nachfrage.

Zu einer ähnlichen Einschätzung kommt Thomas Genosko, Leiter der Abteilung Standortpolitik, Innovation und Umwelt an der IHK Regensburg für die Oberpfalz und Kelheim: "Die schlechtere Stimmung in der Automobilindustrie liegt nicht daran, dass die Leute keine Autos mehr kaufen wollen. Sie ist vielmehr den Hürden durch internationale Handelskonflikte geschuldet." Darüber hinaus würden aber auch die Abgasnormen dafür sorgen, dass "einzelne Produkte aufgrund fehlender Genehmigungen noch nicht verkauft werden können". Genosko weiter: "Die Verbraucherstimmung in der Region liegt allgemein noch auf hohem Niveau. Bei allem gegenwärtigen Pessimismus knüpfen die Hersteller große Hoffnungen an die neuen E-Modelle."