Bayern

AZ-Stadtspaziergang: Erste Strahlen am Königsplatz

Wieder mal frühauf den Beinen istder Stadtspaziergänger, um den Königsplatz mit seinem ganz eigenenReiz einzufangen.


Was für ein Foto! Die Sonne blinzelt durch die Propyläen - und lässt den Radler für einen ganz kurzen Augenblick zum Erleuchteten werden.

Was für ein Foto! Die Sonne blinzelt durch die Propyläen - und lässt den Radler für einen ganz kurzen Augenblick zum Erleuchteten werden.

Von Sigi Müller

Als ich die Rolltreppe aus dem U-Bahnhof hochkomme, weht ein eisiger Wind. Es ist noch dunkel und der Mond ist noch fast voll. Ein Straßenreinigungsteam ist schon im Einsatz, ansonsten ist es noch ruhig auf dem Königsplatz.

Der königliche Platz ohne Baustelle, ohne Protestcamp, ohne Ausstellung und Ersatzwiesn - inzwischen ja ein sehr ungewohntes Bild.

Bald färbt sich der Himmel Richtung Innenstadt gelb, vom Obelisken und der Theatinerkirche sieht man nur die Silhouetten. Der Wind ist immer noch eisig, als die ersten Strahlen der Sonne zu sehen sind. Bald ist alles in gelbrotes Morgenlicht getaucht. Das Licht bricht sich in den Säulen der Propyläen.

Als ich von der Brienner Straße, das Lenbachhaus im Rücken, Richtung Königsplatz fotografiere, kreuzt ein Radler den Sonnenstrahl und ist für kurze Zeit ein Erleuchteter.

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Das Dach der Propyläen - mal aus ungewöhnlicher Perspektive von unten gesehen.

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Ganz früh: der Mond zwischen den Säulen der Propyläen.

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Auch nicht so ganz schlecht, dieser Blick: Zwischen Turm und Kuppel der Theatinerkirche geht die Sonne auf. Es wird ein strahlender Tag.

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Ja, auch in der U-Bahnstation Königsplatz gibt es antike Kunst zu bewundern.

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Diese ionische Säule an den Propyläen zeigt ihre ganze Pracht.

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Die Statue des Prometheus - erschaffen von Ludwig Schaller 1840.

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Die Propyläen strahlen: Die Einführung der Monarchie (ganz links der Königsthron mit dem bayerischen Löwen) beendet den griechischen Bürgerkrieg.

Auf dem Königsplatz formt das Licht der noch tiefen Sonne die Figuren an der Front der Glyptothek und auch die großen, halbreliefartigen Bilder. Die Motive zeichnen sich messerscharf ab, Licht und Schatten machen's möglich.

Ich schlendere über den geschichtsträchtigen Platz. Die unterschiedlichsten Konzerte habe ich hier fotografiert. Von Black Sabbath bis Helene Fischer, von den Eagles bis zum Volksrocker war alles dabei. Herrliche Momente an warmen Sommerabenden, aber auch hin und wieder im strömenden Regen.

Die Glyptothek habe ich nach der Renovierung noch nicht besucht. Das nehme ich mir für die nächste Zeit vor. Auch das Lenbachhaus und den Ausstellungsraum über der U-Bahn habe ich auf dem Plan.

Nach zwei Stunden bin ich richtig durchgefroren und gehe zurück Richtung U-Bahn. Alleine der Bahnhof ist schon ein Museum für sich. Große Glasvitrinen bestückt mit Figuren, zwar Nachgüsse, trotzdem bekommt man einen Einblick in die antike Kunst. Die Wände sind mit Bildern geschmückt. Historische Szenen auf der einen, Hinweise auf die Museen auf der anderen Seite.

Die U2 und U8 verkehren hier. Wo fährt in München sonst schon eine U-Bahn durchs Museum?

Ich steige in den nächsten Zug und mein heutiger Spaziergang ist beendet.

In diesem Sinne eine schöne Woche

Ihr

Sigi Müller