Stahlindustrie

Thyssenkrupp-Stahl: Aufsichtsrat berät über Neuaufstellung


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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau.

Von dpa

Wie soll die Zukunft von Deutschlands größtem Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel Europe (TKSE) aussehen? Am Freitag berät darüber der Aufsichtsrat des Unternehmens. Unter der Leitung des Vorsitzenden und früheren Vizekanzlers Sigmar Gabriel wird er sich mit einem noch unveröffentlichten Restrukturierungsprogramm befassen. Der sogenannte Businessplan wurde vom TKSE-Management in den vergangenen Monaten erarbeitet.

Die vor einer Verselbstständigung stehende Sparte soll ihre Produktionskapazitäten in Duisburg deutlich verkleinern, von derzeit 11,5 auf 9,0 bis 9,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Damit werde auch ein Arbeitsplatzabbau verbunden sein, hatte das Unternehmen im Frühjahr mitgeteilt. Einzelheiten sind noch offen. Betriebsbedingte Kündigungen sollen aber ausgeschlossen werden. Strittig sind nach dpa-Informationen noch Einzelheiten der finanziellen Ausstattung, mit der der Konzern die Stahlsparte in die Selbstständigkeit schicken will.

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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau.

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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau.

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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau.

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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau.

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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau. Betroffen sein könnte auch der Duisburger Stahlhersteller HKM.

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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau. Betroffen sein könnte auch der Duisburger Stahlhersteller HKM.

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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau.

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Deutschlands größter Stahlerzeuger Thyssenkrupp Steel steht vor einem Umbau.

In der Thyssenkrupp-Stahlsparte arbeiten rund 27.000 der konzernweit rund 100.000 Menschen, davon 13.000 in Duisburg. Bis Ende März 2026 gilt eine Beschäftigungsgarantie.

Thyssenkrupp-Chef Miguel López hatte die geplante Neuaufstellung der Stahlsparte im Mai unter anderem mit zu geringer Nachfrage, hohen Energiekosten, Überkapazitäten und Billigimporten aus Asien begründet. Die stark konjunkturabhängige Sparte steht bei Thyssenkrupp seit Jahren im Fokus. Darüber hinaus steht die gesamte Stahlindustrie vor einem grundlegenden Wandel: War sie bislang einer der größten Kohlendioxid-Verursacher, soll sie in den kommenden Jahren mit Milliardenaufwand in Richtung klimaneutrale Stahlerzeugung umgebaut werden.

Vergangene Woche war das Energieunternehmen EP Corporate Group (EPCG) des tschechischen Milliardärs Daniel Kretinsky mit 20 Prozent bei TKSE eingestiegen. Die Konzernmutter Thyssenkrupp bezeichnete dies als "wichtigen Fortschritt im Prozess der Neuausrichtung von Thyssenkrupp Steel Europe und der vollständigen unternehmerischen Eigenständigkeit". EPCG will weitere Anteile übernehmen. Ziel ist ein Gemeinschaftsunternehmen, das beide Unternehmen je zur Hälfte besitzen. Bei der strategischen Partnerschaft soll es vor allem um Energielieferungen gehen.

In den aktuell 11,5 Millionen Tonnen Produktionskapazität sind auch die Kapazitäten enthalten, die vom Duisburger Unternehmen Hüttenwerke Krupp Mannesmann (HKM) für Thyssenkrupp produziert werden. Thyssenkrupp Steel ist zu 50 Prozent an HKM beteiligt, der Stahlkonzern Salzgitter zu 30 Prozent und der französische Röhrenhersteller Vallourec zu 20 Prozent. Erwogen wird ein Verkauf des Unternehmens - einen Kaufinteressenten gibt es bereits. Bei HKM arbeiten knapp 3000 Menschen.

Die Debatte über die geplanten Veränderungen in der Stahlsparte hatte in den vergangenen Monaten für Unruhe in der Belegschaft gesorgt. Die IG Metall rief mehrfach zu großen Protestaktionen auf. Gefordert wurden bei einer Restrukturierung die Einhaltung von Tarifverträgen, keine betriebsbedingten
Kündigungen, Standortgarantien über 2026 hinaus und
eine Fortsetzung der Transformationspläne in Richtung klimaneutral erzeugter Stahl.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.