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Streik-Bilanz: 1.200 Telekom-Beschäftigte im Warnstreik
13. März 2018, 13:09 Uhr aktualisiert am 2. April 2023, 7:32 Uhr
Über die ersten Warnstreiks bei der Telekom am Montag hat die Gewerkschaft ver.di eine positive Bilanz gezogen. Statt der erwarteten 500 beteiligten sich an der Streikmaßnahme laut Angaben der Gewerkschaft 1.200 Beschäftigte aus den Sparten Service und Technik. Für den Rest der Woche können die Kunden des Telekommunikationsriesen aufatmen: weitere Streikmaßnahmen soll es erst nach der nächsten Tarifrunde am 20. März geben.
"Es war ein Warnschuss für die Telekom" fasste ver.di-Fachbereichsleiterin Susanne Becker am Dienstag idowa gegenüber die Streikaktion zusammen. Das Unternehmen sei jetzt im Zugzwang, bei der nächsten Tarifrunde ein annehmbares Angebot auf den Tisch zu legen. In Ostbayern waren am Montag die Beschäftigten der Standorte Landshut, Passau, Straubing, Regensburg, Weiden und Cham dazu aufgerufen, für zwei Stunden die Arbeit niederzulegen. Frühschichtler sollten später zur Arbeit kommen, die Besatzungen der Spätschicht früher Schluss machen.
Laut ver.di-Angaben beteiligten sich in Niederbayern gut 100 Beschäftigte an den Warnstreiks. Zuweilen hätten Kunden am Montag länger als gewohnt auf eine Problemlösung oder einen Techniker warten müssen. Ausgenommen waren laut Susanne Becker Anschlüsse, deren Funktionstüchtigkeit lebenswichtig sein kann: "Für Arztpraxen zum Beispiel sind die Techniker auch im Streik verfügbar, ebenso bei älteren Menschen, die auf ihr Telefon angewiesen sind."
Für die kommenden Tage können die Telekom-Kunden in Bayern erst einmal aufatmen: größere Streikmaßnahmen will die Dienstleistungsgewerkschaft sich für die Zeit nach dem 20. März aufheben - dann nämlich tagt die nächste Tarifrunde zwischen den Vertretern von ver.di und der Deutschen Telekom.