Börse in Frankfurt

Dax schließt mit kleinem Plus


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Der Dax ist der wichtigste Aktienindex in Deutschland.

Trotz anhaltender Inflations- und Zinssorgen hat der Dax seine Anfangsverluste wettgemacht. Der deutsche Leitindex schloss 0,15 Prozent höher bei 15.327,64 Punkten, nachdem er zeitweise um ein Prozent nachgegeben hatte.

Zuletzt profitierte der Dax auch von einer etwas besseren Stimmung an der Wall Street. Der MDax der mittelgroßen Werte verlor dagegen 0,46 Prozent auf 28.447,23 Zähler. Inflationsdaten aus dem Euroraum sorgten für einen Schockmoment am deutschen Aktienmarkt.

Die hohe Teuerung in der Region hat sich im Februar zwar auf 8,5 Prozent und damit den vierten Monat in Folge abgeschwächt, aber nicht so stark wie erhofft. Die Kerninflation, bei der schwankungsanfällige Preise für Energie und Lebensmittel herausgerechnet werden, stieg sogar überraschend auf den Rekordwert von 5,6 Prozent.

Aktien von zinssensiblen Immobilienkonzernen trotzten den Inflationssorgen und legten zu. Positive Nachrichten für die Branche kamen aus der Stadt Berlin, wo knapp drei Wochen nach der Wiederholungswahl alles auf Koalitionsverhandlungen zwischen der CDU und der SPD hindeutet. Die beiden Parteien beabsichtigten wohl keine pauschale Enteignung von Immobilien, sondern die Vergesellschaftung von Wohnimmobilien im Einzelfall durch Ankauf, sagte ein Börsianer.

Die Papiere von LEG Immobilien an der MDax-Spitze gewannen 2,8 Prozent. Die Anteilsscheine von TAG Immobilien legten um 2,5 Prozent zu. Im Kielwasser dessen schnellten die Aktien von Dic Asset mit einem Plus von 9,1 Prozent an die Spitze des Nebenwerteindex SDax, obwohl das Unternehmen auf Gewerbe- und nicht auf Wohnimmobilien spezialisiert ist.

Nachrichten aus den Unternehmen gab es vor allem aus der Chemiebranche: Am Dax-Ende sackten die Aktien von Covestro um 6,2 Prozent ab. Der Kunststoffkonzern traut sich in dem schwierigen Konjunkturumfeld keine konkrete Prognose für 2023 zu. Das operative Ergebnis dürfte im laufenden Jahr deutlich sinken, gleiches gelte für den freien operativen Mittelzufluss.

Der Darmstädter Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA stellt sich nach einem Gewinnanstieg 2022 auf rauere Zeiten ein. Die Prognose für das operative Ergebnis vor Sondereffekten 2023 dürfte zu einer weiteren Kürzung der Konsensschätzung führen, schrieb JPMogan-Analyst Richard Vosser. Das sollte jedoch angesichts der jüngsten Kursverluste bereits im Aktienkurs eingepreist sein. Entsprechend ging Merck letztlich sogar 1,1 Prozent höher aus dem Handel.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone schloss 0,59 Prozent höher bei 4240,59 Punkten. Für den französischen Cac 40 ging es um 0,7 Prozent nach oben, der britische FTSE 100 legte um 0,4 Prozent zu. Der New Yorker Dow Jones Industrial stieg zum europäischen Handelsschluss, angetrieben von starken Kursgewinnen bei Salesforce, um rund 0,3 Prozent. Für den technologielastigen Auswahlindex Nasdaq 100 ging es angesichts von Zinssorgen dagegen 0,6 Prozent abwärts.

Der Kurs des Euro gab weiter nach und notierte zuletzt bei 1,0594 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung musste ihre deutlichen Kursgewinne vom Vortag also wieder abgeben. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0605 (Mittwoch: 1,0684) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9430 (0,9360) Euro.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite von 2,76 Prozent am Vortag auf 2,79 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,28 Prozent auf 123,15 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,18 Prozent auf 131,58 Punkte.