Was für ein Auftritt der Roten Raben! Nur vier Tage nach dem unglücklichen Pokal- Halbfinal-Aus in Stuttgart zeigten sie sich am Sonntagnachmittag im Bundesliga-Match beim USC Münster von ihrer besten Seite - und stürmten die traditionsreiche Sporthalle Berg Fidel im Schnelldurchgang mit 3:0 (25:21, 25:11, 25:16).

Vor 1.053 Zuschauern hatten die Gastgeberinnen keine Chance gegen die wie aus einem Guss spielenden Damen von Cheftrainer Jonas Kronseder. Vilsbiburg feierte damit seinen dritten 3:0-Sieg in der Liga in Folge und kletterte auf Tabellenplatz 6.

Die überzeugende Vorstellung der Raben in Münster ist umso höher zu bewerten, als sie auf ihre am Rücken verletzte etatmäßige Libera Saana Koljonen verzichten müssen. Die Position der Finnin übernahm die Österreicherin Srna Markovic - und machte ihre Sache richtig gut. Das galt ganz genauso für den Rest der Mannschaft, die sich völlig unbeeindruckt von den körperlichen und mentalen Strapazen des Dramas von Stuttgart sehr frisch präsentierte, dem Spiel in jeglicher Hinsicht den Stempel aufdrückte und so die ausgeruhten USC-Damen nie in ihren Rhythmus finden ließ.

Nur in den ersten Ballwechseln war Münster wirklich Herr im eigenen Haus. Der USC ging mit 7:2 in Führung, bei 10:10 waren die Roten Raben aber bereits wieder auf Augenhöhe und bei 17:16 selbst erstmals vorne. Liana Mesa Luaces fixierte mit ihrem krachenden Angriffsball zum 25:21 das 1:0 für Vilsbiburg.

Wer hätte zu diesem Zeitpunkt gedacht, dass dies schon der spannendste Satz an diesem Nachmittag war? Im 2. Abschnitt traten die Raben so dominant auf, dass es im Eilverfahren 14:3 stand und etwas später 25:11, damit 2:0 nach Sätzen.

Und auch im 3. Durchgang zogen die Roten Raben äußerst konzentriert ihr Ding durch. Über 8:6 und 16:9 kamen sie zu einem ungefährdeten 25:16 und brachten so den beeindruckenden 3:0-Auswärtssieg und damit drei wichtige Zähler unter Dach und Fach.

Wie kompakt die Vilsbiburgerinnen auftraten, zeigte auch der Blick in die Statistik. Drei Spielerinnen teilten sich den Titel der Top-Scorerin - Liana Mesa Luaces, Lena Stigrot und Barbara Wezorke verbuchten jeweils 11 Punkte; letztgenannte wurde als Sports&Travel-MVP ausgezeichnet. "Wir haben heute sehr gut gespielt und unser Niveau bis zum Ende halten können", freute sich Coach Kronseder kurz nach dem Match: "Das war eine ganz wichtige Reaktion nach dem Pokalspiel in Stuttgart."

Ihre nun vielversprechende Ausgangsposition in der Bundesliga können die Roten Raben mit zwei Heimspielen weiter verbessern: Am kommenden Sonntag, 4. Dezember, 18 Uhr, gastiert der Köpenicker SC in der Ballsporthalle, drei Tage später der SC Potsdam (Mittwoch, 7. Dezember, 19 Uhr).