Trotz guter Leistung
Rote Raben kommen in Stuttgart unter die Räder
20. Januar 2019, 22:21 Uhr aktualisiert am 20. Januar 2019, 22:21 Uhr
Die Roten Raben Vilsbiburg müssen gegen den Tabellenführer Allianz MTV Stuttgart eine 0:3-Schlappe hinnehmen. Der Spitzenreiter sicherte sich damit den zwölften Sieg im zwölften Spiel.
Auch die Roten Raben haben den Siegeszug von Allianz MTV Stuttgart nicht stoppen können. Vor 1.607 Zuschauern in der SCHARRena unterlag das Team von Cheftrainer Timo Lippuner mit 0:3 (17:25, 24:26, 21:25) beim Bundesliga-Tabellenführer, der damit seinen zwölften Erfolg im zwölften Saisonspiel feierte. Die Vilsbiburgerinnen boten ungeachtet des nackten Ergebnisses eine sehr respektable Leistung, lagen in allen drei Sätzen - teilweise ausgedehnt - in Führung, mussten letzten Endes aber doch die enorme Qualität der momentan besten deutschen Mannschaft anerkennen.
Coach Lippuner hatte seine Starting Six im Vergleich zum Auswärtssieg am Mittwoch in Erfurt auf zwei Positionen geändert und war zu jener Anfangsformation zurückgekehrt, die zuvor beim 3:0 daheim gegen Potsdam einen sehr überzeugenden Auftritt hingelegt hatte: Ilka Van de Vyver im Zuspiel, Iris Scholten als Diagonalangreiferin, Laura Künzler und Channon Thompson auf Außen, Leonie Schwertmann und Eszter Nagy im Mittelblock sowie Lenka Dürr als Libera.
Von Anfang an sehenswert
Es war von Anfang an sehenswert, wie sich der Außenseiter in der "Höhle des Löwen" präsentierte. Mit Mut und Selbstvertrauen gingen die Raben über 8:5 mit 12:9 in Führung, ehe sie durch eine Aufschlagserie von Jana Poll bis zum 12:17 vorentscheidend ins Hintertreffen im ersten Satz gerieten. Stuttgart ließ in dieser Phase nichts mehr anbrennen, Vilsbiburg kassierte ein 17:25.
Ein anderes Bild bot sich im zweiten Durchgang. Die Raben erwischten nicht nur wieder den besseren Start (7:5, 10:7), sie behaupteten nun auch ihren Vorsprung, der zwischenzeitlich gar vier Punkte betrug (15:11). Mit leidenschaftlichem Kampfgeist und einer gehörigen Portion Cleverness sorgten die Damen von Timo Lippuner dafür, dass von der gewohnten Dominanz der Stuttgarterinnen nicht mehr viel zu sehen war - jedenfalls bis ganz kurz vor Satzende. Bei 24:22 hatten die Gäste zwei Chancen, den Sack zuzumachen, ließen beide ungenutzt, während der Spitzenreiter seinen ersten Satzball zum 24:26 verwandelte.
Umstellungen im Schlusssatz
Im dritten Abschnitt begannen die Raben mit Channon Thompson auf der Diagonalposition, dafür kam Daria Przybylak auf Außen/Annahme zum Einsatz. Erneut gehörte die erste Satzhälfte den Vilsbiburgerinnen (5:2, 11:9) - aber wieder konnte Stuttgart den Spieß umdrehen und über 12:16 die Partie mit 21:25 zumachen, nachdem die Raben mit unbeugsamem Willen noch vier Matchbälle abgewehrt hatten.
"Das war über weite Strecken eine gute Leistung von uns, ein erfrischender Auftritt, auch wenn uns in manchen Phasen noch Konstanz und Reife gefehlt haben", analysierte Trainer Timo Lippuner. "Insgesamt kann ich die Niederlage akzeptieren; was mich aber nervt, ist der Ausgang des zweiten Satzes. Den müssen wir gewinnen."
Laura Künzler ist Vilsiburger Top-Scorerin
MVP wurden Laura Künzler bei Vilsbiburg und Krystal Rivers bei Stuttgart. Sie waren zudem Top-Scorerinnen ihrer Teams - mit auffälligen Parallelen in der Statistik. Sowohl die Schweizerin als auch das US-Girl sammelte 17 Punkte, und beide erreichten mit 52 Prozent auch die gleiche Angriffseffizienz.
Weiter geht's im Bundesliga-Terminplan für die Roten Raben mit zwei attraktiven "Hausaufgaben". Am kommenden Samstag, 26. Januar, gastieren die Ladies in Black Aachen als aktueller Tabellenvierter in der Ballsporthalle, eine Woche später der Dresdner SC, der momentan auf Rang drei steht.