Rollen sind klar

Rote Raben können gegen Schwerin frei aufspielen


Die Roten Raben sind am Samstag Außenseiter und können in Schwerin befreit aufspielen.

Die Roten Raben sind am Samstag Außenseiter und können in Schwerin befreit aufspielen.

Die Rollen sind klar verteilt vor dem Auswärtsmatch der Roten Raben am Samstag, 19 Uhr, beim Schweriner SC. Hier der prominent besetzte und überaus ambitionierte Tabellenzweite aus der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, dort der aktuelle Rangsechste aus Vilsbiburg, der sein 9. Spiel in 28 Tagen zu bestreiten hat und als Außenseiter schon den Gewinn eines Punktes als Erfolg verbuchen dürfte.

Raben- Coach Jonas Kronseder sagt über die Gastgeberinnen: "Sie sind klar Favorit, aber nicht unschlagbar, wie man in den letzten Spielen gesehen hat. Wir können befreit aufspielen und uns Punkt für Punkt erarbeiten."

Die Roten Raben werden versuchen müssen, nicht nur das 2:3 vom Mittwoch gegen den Köpenicker SC aus den Köpfen zu bekommen, sondern auch insgesamt die Strapazen der letzten Wochen aus den Trikots zu schütteln - so gut das eben geht. Dass das ohnehin äußerst stramme Programm zuletzt in fünf Tiebreak-Partien hintereinander mündete, hat zusätzlich Körner gekostet. Am Mittwoch gegen Köpenick schien man dem Team zum ersten Mal phasenweise einen gewissen Substanzverlust anzumerken, was auch der Trainer hinterher so sah: "Die Mädels waren müde", sagte Jonas Kronseder.

Bangemachen vor Schwerin gilt aber nicht - und ist nach Lage der Dinge auch gar nicht nötig. Denn das Star-Ensemble von Trainer Felix Koslowski hat in der Liga drei der letzten vier Spiele verloren, am Mittwoch setzte es in Potsdam eine 1:3-Niederlage. Gleichwohl bleibt der SSC, was Selbstverständnis und Kaderqualität betrifft, erster Herausforderer von Meister Dresden. Auch die Tabelle stützt diese These: Als Rangzweiter mit nur drei Zählern Rückstand auf den großen Rivalen aus Sachsen liegt Schwerin weiterhin sehr gut im Rennen.

Namen wie Lousi Souza Ziegler, Jenny Geerties, Denise Hanke oder Ariel Turner dokumentieren das enorme Potenzial des SSC, bei dem zuletzt in Potsdam die 1,96 Meter große kanadische Diagonalangreiferin Tabitha Love mit 28 Zählern eine überragende Offensivvorstellung gab; niemand im Schweriner Trikot außer ihr punktete zweistellig.

Klar ist unterdessen, dass die Raben am Samstag in der Palmberg Arena mit Blick auf den spannenden Kampf um Platz 6 und damit die direkte Playoff-Qualifikation gerne etwas holen wollen. Die Personallage ist im Vergleich zum Köpenick-Spiel wieder entspannter; Srna Markovic und Matea Magdic kehren ins Team zurück, so dass einzig Mittelblockerin Nikol Sajdova (Bänderriss) fehlt. Ihren Platz im Aufgebot nimmt Lucy Charuk ein; der kanadische Neuzugang gab gegen Köpenick ein durchaus vielversprechendes Debüt und wird für die Mannschaft bestimmt noch wertvoller, wenn sich die Feinabstimmung mit den Teamkolleginnen verbessert.