Hohe Hürde in Potsdam
Rote Raben brauchen Mut und gezielte Nadelstiche
7. Dezember 2019, 10:32 Uhr aktualisiert am 7. Dezember 2019, 10:32 Uhr
Noch nie in dieser Saison blieben die Roten Raben Vilsbiburg ohne Punkt. Hält diese Serie auch am Samstagabend in Potsdam?
Sieben Spiele haben die Roten Raben mittlerweile in der Bundesliga-Saison 2019/20 absolviert - und in jedem davon gepunktet. Neben vier Siegen gab es für die Schützlinge von Cheftrainer Timo Lippuner drei Tiebreak-Niederlagen, für die sie sich jeweils einen Zähler gutschreiben konnten. Ob diese Serie auch im achten Match Bestand hat? Es wird jedenfalls nicht leicht. Denn der SC Potsdam, bei dem die Raben am Samstag (19 Uhr, MBS-Arena am Luftschiffhafen) gastieren, spielt bis dato eine Top-Saison.
Sechs von sieben Liga-Partien hat der aktuelle Tabellendritte gewonnen, u.a. das Auswärtsspiel in Dresden mit 3:1. Und auch international machten die Damen des spanischen Trainers Guillermo Naranjo Hernandez von sich reden: Bei ihrer Europapokal-Premiere schrammten die Potsdamerinnen am Mittwochabend gegen das renommierte russische Team von Dinamo Kazan nur knapp an einer Sensation vorbei - doch auch das 2:3 im CEV-Cup-Hinspiel vor heimischem Publikum war aller Ehren wert.
Kein Wunder also, dass Timo Lippuner den SCP als "Team der Stunde" bezeichnet. Der kommende Gegner überzeuge durch Geschlossenheit und könne "über alle Positionen punkten". Gegen Kazan war US-Girl Brittany Abercrombie auf Diagonal mit 25 Zählern beste Scorerin, gefolgt von den Außenangreiferinnen Ana Escamilla (Neuzugang aus Barcelona) mit 17 und Antonia Stautz mit 13 Punkten.
"Potsdam ist sicher Favorit", sagt der Raben-Coach. "Nichtsdestrotz haben wir uns natürlich auch für dieses Spiel viel vorgenommen und wollen auf jeden Fall versuchen, Punkte zu entführen. Dafür haben wir an allen Elementen weiter gearbeitet und auch spezifisch auf den Gegner hin trainiert. Wir werden versuchen, das variantenreiche Spiel von Potsdam mit gezielten Nadelstichen zu erschweren und auf der anderen Seite ein stabiles Sideout aus guter Annahme zu spielen."
Insgesamt werde es, so Lippuner, einen Auftritt "mit viel Initiative und Mut" brauchen, "denn mit Zurückhaltung wird in Brandenburg nichts zu holen sein". Bei zwei Spielerinnen steht noch ein Fragezeichen hinter ihrem Einsatz. Während der Coach bei Daria Przybylak (Schulterprobleme) zuversichtlich ist, dürfte die Entscheidung bei Nelmaira Valdez (Rücken) relativ kurzfristig fallen.