"Deutsche wie die Japaner"

Neurabe Hashimoto freut sich auf Kagawa und Co.


Vilsbiburg ist bei weitem nicht die erste europäische Station der 32-Jährigen Zuspielerin.

Vilsbiburg ist bei weitem nicht die erste europäische Station der 32-Jährigen Zuspielerin.

Von pm

Naoko Hashimoto hat noch nicht viel Deutschland-Erfahrung - und die paar Stunden hierzulande, an die sie sich erinnert, liefen eher suboptimal: 2002 war's, als Naoko mit dem japanischen Juniorinnen-Nationalteam unterwegs war.

Auf dem Rückflug von einem Turnier in Kroatien hatte die Auswahl einen Zwischenstopp in Frankfurt - und Teenager Naoko verlor im Tohuwabohu des Großflughafens die Orientierung. "Ich bin verloren gegangen", erzählt sie achselzuckend. Sie wurde aber bald wieder gefunden, kehrte in den Schoß ihrer Mannschaft zurück und setzte, natürlich, ihre Volleyball-Karriere fort.

14 Jahre später ist Naoko Hashimoto im Nest der Roten Raben angekommen. 32 Jahre alt inzwischen und eine international erfahrene Zuspielerin, die sich in der Bundesliga ein weiteres Mal beweisen will, nachdem sie bereits auf Europa-Stationen in Schweden, der Schweiz und Rumänien zurückblicken kann.

Bis zum 25. Lebensjahr hatte Naoko in ihrer japanischen Heimat gespielt - erst in ihrer Geburtsstadt Okayama, dann sieben Jahre in Kobe. "Damals dachte ich mir: Hier spiele ich, bis ich aufhöre", sagt die Neu-Vilsbiburgerin. Denkste! 2009 wagte sie den Wechsel ins ferne Schweden zu Angelholms. "Dieser Schritt hat mein Leben verändert", weiß Naoko heute. "Ich habe so viele Menschen kennengelernt und so viel Neues erfahren." Es folgten - neben weiteren Stationen in Japan - Engagements bei Volero Zürich und CS Volei Alba Blaj.

Und jetzt also Vilsbiburg. Der Kontakt zu den Roten Raben kam über Perra Dahlqvist zustande, den neuen Co-Trainer, den Naoko seit ihrer Zeit in Schweden kennt und der zuletzt in Japan tätig war. Zu den Gründen ihres Wechsels sagt die Zuspielerin: "Die Bundesliga hat einen guten Ruf, und allgemein gelten die Deutschen als gut organisiert, sehr strukturiert, so wie die Japaner." Das sollte also gut passen.

Was ebenfalls gut passt: Naoko, die sich auch für Fußball interessiert, kann sich nun ihre in der Bundesliga kickenden Landsleute wie Kagawa , Hasebe, Uchida und Co. anschauen. Im Fernsehen sowieso, aber bestimmt auch das eine oder andere Mal live im Stadion. "Da", sagt die Japanerin und kann ihre Vorfreude kaum verbergen, "bin ich schon ganz aufgeregt!"