Kommentar

NawaRo muss sich wieder auf die eigenen Stärken besinnen


Im Straubinger Volleyball zählt mehr das Event und weniger die Liga.

Im Straubinger Volleyball zählt mehr das Event und weniger die Liga.

Warum es in Straubing die 1. Bundesliga nicht braucht, damit Volleyball funktioniert.

Es ist ein turbulenter Sommer, den NawaRo Straubing aktuell durchlebt. Angefangen beim Punktabzug am Ende der vergangenen Saison, über die Insolvenz bis hin zur unsicheren sportlichen Zukunft. Jetzt scheint langsam aber sicher wieder alles in geregelte Bahnen überzugehen. Seit Freitag ist nun auch ganz offiziell: Die Niederbayern gehen kommende Spielzeit wieder in der 2. Bundesliga an den Start. Was viele zunächst als Schritt zurück ansehen werden, kann auch als erforderlicher Schritt für eine gute Zukunft gedeutet werden.

Denn, das muss man mittlerweile so feststellen: Die 1. Bundesliga war für NawaRo Straubing eine Nummer zu groß. Nicht sportlich, da konnten die Straubingerinnen gut mithalten, hätten am Saisonende sogar die Qualifikation für die Pre-Playoffs erreicht. Das aber eben nur, indem man finanziell über seinen Verhältnissen gelebt hat. Der Erfolg war teuer erkauft und endete in einem finanziellen Desaster.

Bis zuletzt hat NawaRo um eine Zukunft in der 1. Bundesliga gekämpft. Geschafft wurde es nicht. Im Nachhinein kann man sagen: zum Glück. Denn Erstliga-Volleyball scheint in Straubing aktuell nicht möglich zu sein. Das muss man akzeptieren. Damit Volleyball in Straubing funktioniert, braucht es die 1. Liga aber auch nicht.

Lesen Sie hier: NawaRo Straubing startet in der 2. Bundesliga

Was NawaRo ausgemacht hat, war nicht die 1. Bundesliga. Was NawaRo ausgemacht und beliebt gemacht hat, waren das Event und die Stimmung in der turmair Volleyballarena. Und die solide und professionelle Art, mit der der Verein geführt wurde. Bei letzterem hat das Image NawaRos in diesem turbulenten Sommer sicher Kratzer bei Sponsoren und Zuschauern erhalten.

Jetzt gilt es, in der 2. Bundesliga den guten Ruf wieder herzustellen. Dass Spitzen-Volleyball auch in der 2. Bundesliga in Straubing funktioniert und von den Fans angenommen wird, wurde in den beiden Meister-Saisons eindrucksvoll gezeigt. Mit mehr Spielerinnen aus der Region ist in der 2. Liga auch die Identifikation mit der Mannschaft größer. Und mit Andreas Urmann ist wieder ein bodenständiger Arbeiter auf der Trainerbank, der - bei allem, was auch Guillermo Gallardo für den Verein geleistet hat - besser zum Verein passt. Dass Volleyball auch in der 2. Bundesliga gerne gesehen wird, beweisen die Zuschauerzahlen der vergangenen Jahre.

Auch wenn der erste Schritt in die richtige Richtung nun gemacht wurde, so steht für die Verantwortlichen bei NawaRo trotzdem noch eine Menge Arbeit an. Die Menschen müssen weiterhin für das Volleyball in Straubing begeistert werden. Wie gutes Marketing auch in Straubing funktionieren kann, haben die Macher in den letzten Jahren gezeigt. Jetzt gilt es, auch in anderen Punkten wieder das Vertrauen zurückzugewinnen. Dann steht NawaRo Straubing vor einer guten Zukunft.