Kaderplanung in Vilsbiburg
Lena Stigrot verlässt die Roten Raben
25. April 2018, 15:43 Uhr aktualisiert am 25. April 2018, 15:43 Uhr
Die Roten Raben Vilsbiburg haben mir vier Stammspielerinnen verlängert, verlieren aber Eigengewächs Lena Stigrot an den Ligakonkurrenten Dresden.
Schmerzlicher Abgang bei den Roten Raben Vilsbiburg. Mit Lena Stigrot verlässt eine Leistungsträgerin den Verein, die in den vergangenen Jahren so etwas wie das Gesicht der Bundesliga-Mannschaft war. Das Vilsbiburger Eigengewechs schließt sich dem Dresdner SC an. Man verliere "eine Spielerin von hier, eine Identifikationsfigur", sagt Geschäftsführer André Wehnert. Stigrot hatte den Weg aus dem Raben-Internat über die erste Mannschaft bis zur Nationalmannschaft gemacht. "Es ist die Zeit für mich gekommen, flügge zu werden und das RabenNest zu verlassen. Ich möchte mich bei allen bedanken, die mich seit 2009 in Vilsbiburg begleitet und unterstützt haben. Die Roten Raben und die Umgebung werden immer mein zweites Zuhause bleiben", sagt Stigrot selbst.
Mit Dayana Segovia verlässt eine weitere Stammspielerin die Roten Raben. Die kolumbianische Diagonalangreiferin wechselt nach Brasilien. "Dayanas Potential hat Begehrlichkeiten geweckt, ihre Leistungen bei uns sind auch auf ihrem Heimatkontinent nicht unbeachtet geblieben", sagt Wehnert. Auch weitere Spielerinnen gehören dem Bundesligateam der Roten Raben zur neuen Saison nicht mehr an: Clarisa Sagardia, Marlies Wagendorp und Anja Zdovc schlagen genauso einen anderen Weg ein wie die Niederbayerinnen Michaela Bertalanitsch und Mira Heimrich.
Vier Stammspielerinnen bleiben
Es gibt aus dem Stammpersonal aber auch Verlängerungen zu vermelden. Vier Spielerinnen aus der "Starting Six" schlagen auch kommende Spielzeit für Vilsbiburg auf. Das sind Zuspielerin Ilka Van de Vyver, Außenangreiferin Laura Künzler sowie im Mittelblock die beiden deutschen Nationalspielerinnen Jennifer Pettke und Leonie Schwertmann. Diese vier Personalien sind für Cheftrainer Timo Lippuner von eminenter Bedeutung, um in der Saison 2018/19 eine gute Rolle im deutschen Volleyball-Oberhaus spielen zu können. "Wir wollen wieder mehr Kontinuität in den Kader und in unsere Arbeit bringen, vor diesem Hintergrund ist die Weiterverpflichtung dieses Leistungsträger-Quartetts ein großer Schritt", freut sich der Schweizer.
Timo Lippuner ist zuversichtlich, um das Quartett der Etablierten herum eine schlagkräftige Einheit formen zu können. Den vier bekannten Gesichtern weist der Coach dabei Schlüsselrollen zu. Dass Jennifer Pettke und Leonie Schwertmann weiterverpflichtet werden konnten, "freut mich außerordentlich. Beide übernehmen im Training und Wettkampf viel Verantwortung, arbeiten sehr zielorientiert und sehr hart an sich und am Team und sind somit auch Vorbilder für die jüngeren Spielerinnen."
Dass die Mittelblockerinnen und Regisseurin Ilka Van de Vyver schon eine Saison zusammengespielt haben, sei ein erhebliches Plus "in der schwierigsten Abstimmungsschnittstelle", betont Lippuner. Von der belgischen Zuspielerin, die bereits in der zweiten Hälfte der abgelaufenen Saison einen "großen Schritt nach vorne" gemacht habe, sollen künftig noch mehr wertvolle Impulse kommen. Auch von Laura Künzler erwartet der Trainer, dass sie ihrem überaus vielversprechenden ersten Jahr in Vilsbiburg ein zweites folgen lässt, in dem sie noch mehr Konstanz zeigt und "mehr Verantwortung auf dem Spielfeld übernimmt".
Agbortabi und Glaab: zwei Talente für die Raben
Neben den genannten vier Spielerinnen haben bereits zwei weitere einen Vertrag für die kommende Saison unterzeichnet: Die 19-jährige Außenangreiferin Vanessa Agbortabi, die zuletzt mit Doppelspielrecht sowohl für Vilsbiburg als auch für den VCO Berlin im Einsatz war, geht 2018/19 ausschließlich im Raben-Trikot auf Punktejagd. Zuspielerin Corina Glaab rückt von der zweiten Mannschaft in den Bundesliga-Kader auf und soll dort an höhere Aufgaben herangeführt werden. Die 17-Jährige ist ein großes Talent; als Kapitän der U19-Nationalmannschaft will sie bei der EM-Quali von Donnerstag bis Samstag dieser Woche in der Vilsbiburger Ballsporthalle ihren Beitrag dazu leisten, dass die deutsche Nachwuchsauswahl den Sprung zur Europameisterschaft im September in Albanien schafft.
"Dieses Gerüst", kündigt André Wehnert an, "gilt es nun gezielt zu verstärken, hier laufen intensive Sichtungen und Verhandlungen, bei denen wir uns aber auch die nötige Zeit lassen wollen. Wir wissen nun im Gegensatz zur letzten Spielzeit bereits, wie ein großer Teil der Mannschaft funktioniert - und wissen deshalb auch besser, welche Spielertypen in dieses Gefüge passen."