Neuzugang der Roten Raben

Corissa Crocker und der Traum von Olympia


Fühlt sich in Vilsbiburg an ihre Heimat Michigan erinnert: Corissa Crocker.

Fühlt sich in Vilsbiburg an ihre Heimat Michigan erinnert: Corissa Crocker.

Von Redaktion Sport

Corissa Crocker ist neu bei den Roten Raben Vilsbiburg. Die US-Amerikanerin ist nicht nur eine erhebliche Verstärkung für die Vilsbiburgerinnen, sie hat noch dazu ambitionierte Pläne.

Ihr ganzes Leben, sagt Corissa Crocker, habe sie Basketball gespielt - was wenig verwunderlich ist für jemanden, der aus Lansing/ Michigan stammt, der Geburtsstadt von NBA-Legende Earvin "Magic" Johnson. "Ihr ganzes Leben" - das bezieht sich allerdings "nur" auf die ersten 15 oder 16 Jahre. Dann hatte die 1,90 Meter große Athletin Knieprobleme, und mit Basketball war Schluss. Etwas später versuchte sie es mit Volleyball, und "der Funke ist sofort übergesprungen. Ich habe diesen Sport gleich geliebt", erzählt Crocker.

So wurde sie eben Volleyball-Profi und verstärkt in der neuen Saison als Mittelblockerin das Team der Roten Raben. Es ist das erste Europa-Engagement der inzwischen 24-Jährigen, die nach vier Jahren an der Michigan University 2020 zunächst vier Monate in Peru spielte, ehe sie sich der neugegründeten US-Profiliga Athletes Unlimited anschloss.

Von dort setzte sie nun - voller Vorfreude auf "phantastische Erfahrungen" - zum Sprung über den großen Teich an und landete bei den Roten Raben, wo sie schon wenige Tage nach ihrer Ankunft zufrieden feststellte: "Schön ist es hier. Die Gegend erinnert mich an mein Zuhause in Michigan."

Crocker ist ein "Athletikmonster"

Auch sportlich hat sich die Neue in Vilsbiburg rasch eingelebt und vom ersten Trainingstag an richtig Gas gegeben. Als "Athletikmonster" bezeichnet sie Cheftrainer Florian Völker. Crocker werde sowohl den Block verstärken als auch im Angriff Akzente setzen, sie sei "sehr sprunggewaltig" - kurzum: eine erhebliche Verstärkung.

Und sie ist ehrgeizig. Die Olympia-Teilnahme 2024 in Paris sei ihr großes Ziel, sagt die Mittelblockerin. Dass das US-Team im Sommer bei den Olympischen Spielen 2020 (bzw. 2021) in Tokio Gold geholt hat, dürfte der Motivation von Crocker noch einen zusätzlichen Kick geben.

An einem Vorbild für den Weg aus Vilsbiburg zu olympischen Lorbeeren fehlt es nicht: Michelle Bartsch-Hackley, die im aktuellen Gold-Team der US-Girls eine absolut tragende Rolle spielte, hatte ihre Europa-Karriere einst in Vilsbiburg begonnen und 2013/14 mit den Roten Raben den DVV-Pokal gewonnen. Sollte nun Crocker im Raben-Trikot die eine oder andere Parallele auf das Spielfeld zaubern - niemand hätte etwas dagegen, weder in Vilsbiburg noch in Lansing/ Michigan.