NawaRo Straubing
Celin Stöhr für Nationalmannschaft nominiert
11. April 2019, 15:25 Uhr aktualisiert am 12. April 2019, 9:42 Uhr
Celin Stöhr, Mittelblockerin von NawaRo Straubing, wurde für den Kader der Nationalmannschaft nominiert.
Trainer Benedikt Frank hat es offenbar schon zu Beginn dieses Jahres geahnt, als er zu Celin Stöhr sagte: "Pass auf, nicht dass sich der Bundestrainer noch bei dir meldet." So erzählt es die Mittelblockerin von NawaRo Straubing, die seit Donnerstag offiziell für die deutsche Volleyball-Nationalmannschaft nominiert ist. Stöhr ist eine von 26 Spielerinnen, die zum Auftakt der Nationalmannschafts-Saison im Kader von Bundestrainer Felix Koslowski stehen.
"Es ist natürlich schön, bei der Nationalmannschaft dabei zu sein", sagt Stöhr. "Das ist eine Bestätigung und zeigt, dass ich eine gute Saison gespielt habe." Vor allem freut sich die 25-Jährige, dass sie den Sprung geschafft hat, obwohl sie vergangene Saison noch mit Straubing in der 2. Bundesliga gespielt hat.
Frank: "Zeigt den Weg, den wir vorhaben."
Er freue sich gar nicht, sagt Benedikt Frank scherzhaft. Denn für ihn bedeutet das zusätzliche Arbeit. Einmal täglich trainiert er derzeit individuell mit Stöhr, dazu kommt für die Spielerin eine zusätzliche Fitnesseinheit pro Tag. Im Ernst ist Frank aber freilich mächtig stolz auf seine Spielerin: "Das zeigt genau den Weg, die wir hier in Straubing vorhaben", sagt der Trainer.
Stöhr habe sich in den zwei Jahren in Straubing sehr gut entwickelt und sich die Nominierung deshalb nun auch verdient. "Man merkt im Training, welch gewaltige Schritte sie in letzter Zeit gemacht hat", sagt Frank. Stöhr ist der Meinung, dass sie in der 1. Liga sogar besser performt hat als in der 2. Liga, weil sie hier das Tempo besser kenne. Die Saison sei aber auch anstrengend gewesen, berichtet sie. Zwischenzeitlich war Stöhr die einzige verbliebene Mittelblockerin im Kader, was sie vor allem im Training zusätzlich gefordert hat. "Aber es hat auch Spaß gemacht, immer zu spielen", sagt sie.
Stöhr gehörte zwar zu den erfahrensten Spielerinnen im NawaRo-Kader, eine klassische Führungsspielerin sieht Frank in ihr aber nicht. "Celin macht keine großen Ansagen. Aber wenn sie etwas sagt, dann ist das gewählt und immer richtig", sagt der Trainer. Er lobt vor allem die Arbeitsmoral und die Einstellung der Deutschen Pokalsiegerin von 2014. In diesen Punkten gehe Stöhr voran.
Nationalmannschaft kein Neuland
Die Nationalmannschaft ist für Stöhr kein absolutes Neuland. Sie spielte früher in den Jugend-Nationalmannschaften und ist im Alter von 18 Jahren auch einmal zu einem Lehrgang der A-Nationalmannschaft eingeladen worden. In dieser ist sie nun aber erstmals so richtig dabei. Ob es auch für Länderspiele reicht, wird sich zeigen. Es stehen nun zunächst zwei Lehrgänge in Heidelberg (29.4. bis 10.5.) und im Schweizer Lausanne (10.-12.5.) an. Danach wird der Kader von 26 auf 14 Spielerinnen reduziert, bevor es zu einem Vorbereitungsturnier in Montreux (Schweiz) geht. "Ich werde mein Bestes geben, um dabei zu bleiben", sagt Stöhr. Sie ist sich aber sicher, unabhängig davon viel lernen und neue Erfahrungen sammeln zu können.
Wie es nach der Nationalmannschaft weitergeht? Das steht derzeit noch nicht fest. NawaRo Straubing würde Celin Stöhr natürlich gerne halten und auch der Mittelblockerin gefällt es in der Gäubodenstadt. "Aber ich lasse das alles noch auf mich zukommen. Ich konzentriere mich erst auf die Nationalmannschaft und danach werden wir sehen, wo ich nächste Saison spiele. Das ist bis jetzt noch offen." Benedikt Frank sagt: "Ich hoffe, dass Celin bleibt und habe auch ein positives Gefühl. Sie weiß, was sie an Straubing hat und welches Vertrauen sie hier bekommt."