1500 Meter

Vier Sehbehinderte schneller als der Olympiasieger von Rio


Wäre mit seiner Zeit von 3:50,00 Minuten über 1500 Meter bei den Paralympischen Spielen nur Fünfter geworden: Mathew Centrowitz

Wäre mit seiner Zeit von 3:50,00 Minuten über 1500 Meter bei den Paralympischen Spielen nur Fünfter geworden: Mathew Centrowitz

Von fh

Nicht selten schreiben die Paralympischen Spiele die schönsten und verrücktesten Sportgeschichten. Eine davon, die sofort aufhorchen lässt, hat sich am Sonntagabend im 1500-Meter-Lauf der Sehbehinderten in der Startklasse T13 ereignet. Ein Lauf, der zeigt dass sich Olympioniken und Paralympioniken manchmal gar nicht so viel nehmen müssen.

Es war der 20. August, als der Amerikaner Mathew Centrowitz mit einer Zeit von 3:50,00 Minuten nach gelaufenen 1500 Metern im Ziel eintrudelte. Jetzt, wenige Wochen später legten die sehbehinderten, aber nicht blinden, paralympischen Sportler der Startklasse T13 dieselbe Disziplin ab. Abdellatif Baka durfte sich mit einer Zeit von 3:48,29 Minuten nachher über Gold freuen.

Wer jetzt kurz stutzig wird, hat richtig gelesen. Der Algerier kam früher ins Ziel als der nichtbehinderte Olympiasieger Centrowitz. Und damit nicht genug: Gleich drei weitere Läufer, zu denen sich auch der Bruder des Siegers gesellte, liefen in unter 3:50,00 über die Ziellinie.

Zugegeben - die Tatsache des langsamsten olympischen Finales über 1500 Meter seit 1932 relativiert diese vermeintliche Sensation etwas. Trotzdem muss die Frage erlaubt sein, ob Mathew Centrowitz bei seinem eher lockeren Zieleinlauf mit dieser sehbehinderten "Konkurrenz" gerechnet hatte.