Zu viele Fehler

Tränen und Zweifel: Handballerinnen verlieren Olympia-Start


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Deutschlands Handballerinnen tun sich gegen Südkorea extrem schwer.

Von dpa

Deutschlands Handballerinnen haben 16 Jahre nach ihrem letzten Auftritt bei Olympischen Spielen ein enttäuschendes Comeback hingelegt. Nach einer teils desolaten Leistung im Angriffsspiel verlor die Auswahl von Bundestrainer Markus Gaugisch ihr Auftaktspiel gegen Südkorea mit 22:23 (10:11) und verpasste einen großen Schritt in Richtung Viertelfinale. Vor rund 5.000 Zuschauern in Paris war Antje Döll mit sechs Toren beste Werferin für das DHB-Team, das in den kommenden Gruppenspielen bereits mächtig unter Druck steht.

Für das Team um Co-Kapitänin Emily Bölk war es der erste Auftritt bei Olympischen Spielen seit 2008 in Peking. Am Sonntag sind die DHB-Frauen Außenseiter im Duell mit Schweden. Weitere Vorrundengegner sind die skandinavischen Topteams aus Dänemark und Norwegen sowie die vermeintlich schwächeren Sloweninnen. Die besten vier Mannschaften aus der Sechsergruppe qualifizieren sich für die K.o.-Phase.

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Die deutschen handballerinnen jubelten gegen Südkorea zu selten.

Wochenlang hatten sich die DHB-Frauen akribisch mit dem Thema Ablenkung beschäftigt. Bundestrainer Gaugisch wollte so sicherstellen, dass der Fokus trotz all der aufregenden äußeren Eindrücke auf dem Sportlichen bleibt. Welche Maßnahmen die Verantwortlichen auch immer ergriffen hatten, sie fruchteten überhaupt nicht.

Das DHB-Team legte einen nervösen Start hin, erlaubte sich zu viele technische Fehler und vergab einen Siebenmeter. Die deutsche Abwehr stand gut, aber im Angriffsspiel fehlte gegen die kleinen und flinken Südkoreanerinnen die Präzision. Emily Bölk, Xenia Smits und Co. kamen fast überhaupt nicht zu einfachen Würfen.

Nach einer zwischenzeitlichen Zwei-Tore-Führung lag das DHB-Team plötzlich 8:10 zurück. Gaugisch wirkte ratlos an der Seitenlinie. Seine Schützlinge auf dem Parkett zeigten in der ersten Halbzeit eine ihr schlechtesten Leistungen des Jahres und konnten zu keinem Zeitpunkt den Aufwärtstrend aus den Testspielen bestätigen.

Die Unkonzentriertheiten konnte das DHB-Team auch nach der Pause nicht ausmerzen. Schlechte Abschlüsse machten die gute Deckungsarbeit immer wieder zunichte. Dass Deutschland zumindest ergebnistechnisch weiter voll im Spiel war, lag daran, dass sich auch Südkorea zu viele Ballverluste erlaubte.

Als Döll ihr Team 21 Minuten vor Spielende endlich wieder in Führung brachte (13:12), sorgte dies für Jubel auf der deutschen Bank. Der Code der südkoreanischen Abwehr schien geknackt und das DHB-Team zog auf vier Tore davon (18:14). Dann schlichen sich wieder Fehler ein und Südkorea kam zurück ins Spiel. Am Ende herrschte tiefe Enttäuschung bei den DHB-Frauen.


Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.