Viechtacher Rollstuhltischtennis-Ass
Tom Schmidberger: Training im heimischen Keller
17. März 2020, 17:00 Uhr aktualisiert am 17. März 2020, 18:31 Uhr
Das Viechtacher Rollstuhltischtennis-Ass Tom Schmidberger trainiert aktuell im heimsichen Keller. Dass die Paralympics wie geplant stattfinden werden, bezweifelt er.
Alle vier Jahre ist für viele Sportler ein ganz besonderes Jahr. Dann, wenn Olympia und die Paralympics anstehen. 2020 ist ein solches Jahr, im Sommer sollen die Spiele in Tokio stattfinden. Aufgrund des Coronavirus steht derzeit aber alles auf der Kippe. Ob Olympia wie geplant am 24. Juli starten wird, kann Stand heute niemand gesichert sagen. Angesichts der Situation auf der gesamten Welt darf aber mindestens ein dickes Fragezeichen dahinter gesetzt werden.
Für die Sportler ist das eine schwierige Situation. So auch für den Viechtacher Rollstuhltischtennis-Spieler Tom Schmidberger. "Ich gehe nicht davon aus, dass die Paralympics wie geplant stattfinden werden", sagt er. Schade, klar. Schließlich hat er dieses Ziel seit knapp vier Jahren fest im Fokus. Schmidberger betont aber auch: "In Zeiten wie diesen sollten wir Sportler uns nicht in den Vordergrund rücken. Aktuell geht es um andere, um viel größere Fragen. Wir müssen nun als Gesellschaft zusammenhalten und die Krise meistern. Da ist es völlig zweitrangig, ob in zwei Wochen wieder Bundesliga gespielt wird oder ob im Juli Olympia stattfindet", sagt Schmidberger.
Sollten die Paralympics stattfinden, dann will der 28-Jährige aber natürlich bestmöglich vorbereitet sein. Das mit dem Training gestaltet sich derzeit aber gar nicht so einfach. Eigentlich war in dieser Woche für die Nationalmannschaft ein Turnier in Italien geplant. Das ist logischerweise hinfällig. Als Alternative hatte Schmidberger ein Ersatz-Trainingslager in Prackenbach nahe seiner Viechtacher Heimat organisiert. Auch das musste am Montag aufgrund der aktuellen Entwicklung kurzfristig abgesagt werden.
Sporthallen und Fitnessstudios sind geschlossen. Da ist Kreativität gefragt - und die beweist Schmidberger. Co-Bundestrainer Michael Fuchs ist derzeit bei ihm zu Gast. Trainiert wird an der Platte im heimischen Keller. "Es ist natürlich nicht optimal, aber das Training komplett ausfallen zu lassen ist im Paralympics-Jahr kaum eine Option", sagt Schmidberger.