Ex-Stabhochspringer

Tim Lobinger im Alter von 50 Jahren gestorben

Tim Lobinger ist tot. Der einstige Stabhochspringer starb nach langer Krankheit, wie seine Familie bestätigte. Im vergangenen Herbst hatte er eindringlich von seinem Kampf gegen den Krebs berichtet.


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Der Ex-Stabhochspringer Tim Lobinger ist nach langer Krankheit im Alter von 50 Jahren gestorben.

Tim Lobinger ließ seine Fans an seinem Schicksal teilhaben, und er verbreitete ein kleines Stück Normalität.

Auf zahlreichen lebensfrohen Fotos in den sozialen Medien zeigte sich der schwer erkrankte frühere Weltklasse-Stabhochspringer in den vergangenen Wochen - mal nachdenklich, oft mit einem Lächeln und doch schon schwer gezeichnet. Die Nachricht über seinen Tod sorgte im deutschen Sport für große Bestürzung. Lobinger, der lange gegen den Krebs gekämpft hatte, starb im Alter von 50 Jahren, wie seine Familie der Deutschen Presse-Agentur bestätigte. Zuvor hatten die "Rheinische Post" und RTL berichtet.

"Die ehemalige Stabhochsprung-Legende ist im engen Kreise friedlich eingeschlafen, er hat den Kampf nicht verloren, sondern auf seine Weise gewonnen", heißt es in einer Stellungnahme der Familie, die RTL und die "Bild" verbreiteten.

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Bei Lobinger war im März 2017 Blutkrebs diagnostiziert worden.

Bei Lobinger war im März 2017 Blutkrebs diagnostiziert worden. Nach Chemotherapien, Stammzellspenden, zwischenzeitlichen Rückfällen und einem kurzzeitigen Leberversagen im Sommer 2018 galt der Hallen-Weltmeister von 2003 wieder als gesund. 2020 musste er sich aber wieder einer Therapie unterziehen und erhielt zusätzlich Bestrahlungen.

Lobinger war 1997 der erste deutsche Stabartist, der im Freien die Sechs-Meter-Marke überwand. 2003 gewann er in Birmingham Gold bei den Hallen-Weltmeisterschaften. Über viele Jahre hinweg war der extrovertierte Athlet eine der prägenden Figuren seiner Sportart. Nach seiner Karriere arbeitete er vier Jahre lang als Athletiktrainer bei den Fußballern von RB Leipzig.

Bei Freiluft-Europameisterschaften hatte Lobinger, der in Rheinbach geboren ist und unter anderem für Bayer Leverkusen, den ASV Köln und die Stadtwerke München startete, drei Medaillen gewonnen: Silber 1998 in Budapest und 2006 in Göteborg sowie Bronze 2002 in München. 1997 sprang er in Köln-Müngersdorf deutschen Rekord mit 6,00 Metern. Erst 2012 hatte der Olympia-Zweite Björn Otto diese Marke um einen Zentimeter übertroffen.

Verwehrt blieb Lobinger eine Medaille bei Olympischen Spielen und Freiluft-Weltmeisterschaften. 2011 ehrte der DLV den Stabhochspringer bei den nationalen Titelkämpfen in Kassel mit dem Rudolf-Harbig-Preis.