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Kampf und Einsatz allein reichen nicht: Jetzt geht Straubing schweren Zeiten entgegen


Ihre Chancen konnten die Straubing Tigers (hier Daniel Sparre) auch gegen Iserlohn nicht verwerten (Torhüter Sebastien Caron, Derek Peltier). (Foto: Schindler)

Ihre Chancen konnten die Straubing Tigers (hier Daniel Sparre) auch gegen Iserlohn nicht verwerten (Torhüter Sebastien Caron, Derek Peltier). (Foto: Schindler)

Von Redaktion idowa

(wel) Mit einem Tor kann man einfach kein Spiel gewinnen - und so gehen die Straubing Tigers nach dem 1:3 am Freitag abend gegen Iserlohn, der dritten Niederlage in Folge, erst einmal schweren Zeiten entgegen.

Denn der unmittelbare Kontakt zu Platz zehn ist nach der Niederlage im einzigen Spiel des Wochenendes abgerissen und der letzte Dreier (25.09. gegen Krefeld) liegt nun auch schon einige Wochen zurück.
Dabei zeigten die Tigers einmal mehr die Defizite, die sich schon die gesamte Saison über zeigen: Man benötigt einfach zu viele Chancen für einen Treffer. So hätte man auch gegen die Roosters die frühe 1:0-Führung leicht ausbauen können, versäumte dies aber und wurde dafür am Ende bitter bestraft.

Dabei gelang den Tigers endlich einmal das ersehnte frühe Tor: Gleich im ersten Powerplay nach nicht einmal vier Zeigerumdrehungen schlugen die Gastgeber zu. Die Trainerdevise "schießen, schießen, schießen" wurde umgesetzt und nach einem Abpraller nach einem Elfring-Schuss stand Karl Stewart goldrichtig und schob zum frühen 1:0 ein. Auch danach blieben die Straubinger am Drücker und hatten unter anderem bei zwei weiteren Powerplay-Gelegenheiten mehrfach die Möglichkeit die Führung auszubauen. Doch wieder einmal klappte es trotz drückender Überlegenheit mit der Chancenverwertung nicht. Erst nach 13 Minuten waren die Gäste aus dem Sauerland gefährlich vor Tigers-Keeper Barry Brust, doch der Goalie blieb gegen Jeff Cowan, der alleine vor ihm auftauchte, Sieger. Der Rest des Drittels gehörte dann den Roosters, doch an Brust gab es kein Vorbeikommen.

Daran sollte sich auch im Mitteldrittel lange nichts ändern. Zwar hatten die Gäste jetzt mehr Chancen, aber in einer interessanten und temporeichen Begegnung ging es rauf und runter. Wieder einmal gingen die Tigers zu fahrlässig mit ihren Torchancen um, doch auch Brust musste gegen Cowan und Kopitz sein Können zeigen. Aber ausgerechnet bei Straubinger Überzahl war es dann kurz vor Drittelende doch so weit: Nach einem Fehler von St. Jacques schickte Michael Wolf seinen Center Robert Hock auf die Reise und dieser verwandelte eiskalt zum Ausgleich.

Doch es kam noch schlimmer: Kaum hatte das Schlussdrittel begonnen, waren die Straubinger in der eigenen Zone zu passiv, Hock bediente Giuliano und der bedankte sich nach 16 Sekunden mit dem 1:2. Die Gäste hatten das Spiel damit komplett gedreht und damit für eine Vorentscheidung gesorgt. Denn für die TIgers wirkte dieser Rückstand wie ein Schock. Fortan kam man nicht mehr in die Partie, auch wenn das Bemühen erkennbar war. Aber man wirkte nun zudem auch etwas müde und so kam es wie es kommen musste. Einen mustergültigen Konter über Giuliano und Hackert verwertete York gut acht Minuten vor dem Ende zur Entscheidung. Die Tigers bekamen ein Musterbeispiel an Effektivität und Effizienz aufgezeigt und mussten erkennen, dass Kampf und Einsatz nicht belohnt wird, wenn man nicht in der Lage ist, die zahlreichen Chancen zu verwerten.
Beim Unternehmen Aufholjagd in den nächsten Wochen wird übrigens Stürmer Richard Mueller nicht mehr mitmachen. Nach dem Spiel gaben die Offiziellen auf der Pressekonferenz bekannt, dass der Vertrag mit dem Try-out-Stürmer nicht verlängert wird.


Straubing Tigers: Brust - Elfring, Canzanello; St. Jacques, Dotzler; Bakos, Ondruschka; Brückner - Stewart, Meunier, Röthke; Sparre, Whitecotton, Schönberger; Germyn, Ramsay, Daoust; Forster, Hundhammer, Keil;
Iserlohn Roosters: Caron - Kopitz, Ardelan; Skinner, Cullimore; Peltier, Langwieder - Fretter, York, Wörle; Wolf, Hock, Giuliano; Cowan, Hackert, Spina; Hommel, Rupprich;
Tore: 1:0 (3:59) Stewart (Elfring, Meunier - 5-4), 1:1 (38:15) Hock (Wolf - 4-5), 1:2 (40:16) Giuliano (Hock), 1:3 (51:55) York (Hackert, Giuliano);
Strafminuten: 12 - 14 plus 10 Fretter
Schiedsrichter: Marcus Brill/Gordon Schukies;
Zuschauer: 3.922.

Stimmen zum Spiel: Doug Mason (Trainer Iserlohn):
"Das war ein typisches Spiel für uns. Wir sind schwer ins Spiel gekommen und unser Glück war, dass Straubing das 2:0 nicht nachgelegt hat. Ab dem 2. Drittel waren wir dann besser, haben die Scheibe gut laufen gelassen. Wichtig war dann das 1:1 in Unterzahl. Im letzten Drittel haben wir sehr geschickt gespielt und unsere Chancen ausgenutzt."

Dan Ratushny (Trainer Straubing):
"Wir haben 40 Minuten lang sehr gut gespielt, aber leider das zweite Tor nicht gemacht. Im letzten Drittel haben wir dann zwei, drei Fehler gemacht und wurden mit den Gegentreffern bestraft und damit war das Spiel verloren. Wir haben es nach dem 1:2 noch einmal probiert, sind dann in einen Konter gelaufen und das wars. Ich bin momentan sehr enttäuscht, weil wir erneut viele Chancen hatten, die wir nicht nutzen konnten."