Der gelassene Rekordmann

Hain ist der Rekord-Torschütze der SpVgg Unterhaching


Der Bart wird länger, die Tore mehr: Stephan Hain.

Der Bart wird länger, die Tore mehr: Stephan Hain.

Von Sven Geißelhardt

Der Stürmer Hain ist Rekord-Torschütze der SpVgg Unterhaching. Seit seinem Wechsel vom TSV 1860 zum SpVgg Unterhaching trifft er am Fließband.

Den vereinshistorischen Moment nahm Stephan Hain ganz gelassen zur Kenntnis: Nach seinem Tor zum 6:0 in der 65. Minute, dem Endstand beim Kantersieg gegen Fortuna Köln, reckte er einen Arm freudig in die Höhe und ließ dann die Jubel- und Gratulationstour seiner Teamkollegen über sich ergehen.

Dabei war dieser Treffer ein ganz besonderer: Es war sein 65. im Trikot der SpVgg Unterhaching, Hain stieg damit zum besten Torschützen der Vereinsgeschichte bei Pflichtspielen im Profibereich auf. Bisher hatte den Rekord Francisco Copado inne, der Schwager von Bayern-Sportdirektor Hasan Salihamidzic erzielte von 2000 bis 2005 und in der Saison 2008/09 insgesamt 64 Treffer für Unterhaching.

Hain trifft seit dem Wechsel von 1860 zum SpVgg Unterhaching am Fließband

"Der Rekord bedeutet mir schon ein bisschen was", sagte Hain der AZ, "er drückt einfach aus, dass man die letzten Jahre einiges richtig gemacht hat. Auf dem Platz hat das aber keine Rolle gespielt, das war jetzt kein zusätzlicher Ansporn."

Für den Rekord brauchte Hain, der aus Zwiesel im Bayerischen Wald stammt, nicht einmal zweieinhalb Jahre. Seit er im Sommer 2016 vom TSV 1860 zur SpVgg Unterhaching wechselte, trifft er am Fließband. 32 Tore in 28 Spielen in der Regionalliga, bisher 27 Tore in 52 Drittliga-Partien, dazu sechs Treffer in DFB- und Toto-Pokal - macht 65 Tore in 91 Spielen. Beim TSV 1860 hatte er in 29 Zweitliga-Partien nur einmal getroffen.

Familiärer Umgang im Verein

Sein Erfolgsgeheimnis? "Eine ganz große Rolle spielt natürlich das Vertrauen, das man im Verein spürt, sei es vom Trainer oder vom Präsidenten. Wenn man spürt, dass sie deine Qualitäten zu schätzen wissen, spielt man gleich ganz anders", sagt Hain. "Der Umgang im Verein ist sehr familiär, das ist im Profibereich nicht selbstverständlich."

Das 6:0 gegen die desolaten Kölner war für die SpVgg der erste Erfolg nach zuvor sieben Unentschieden in Serie. "Die Erleichterung ist natürlich riesig, dass es endlich wieder für drei Punkte gereicht hat", sagt Hain.

Allzu weit nach vorne - der Abstand zu den Aufstiegsrängen beträgt nur zwei Punkte - wolle man in Unterhaching aber nicht schauen. "Die drei Punkte waren primär ein Schritt, um uns von hinten abzusetzen. Die Liga ist so ausgeglichen, so eng, da kann man ganz schnell hinten reinrutschen. Das wollen wir vermeiden." Wenn er weiter so zuverlässig trifft, dann sollte den Hachingern das gelingen.