Neuer Headcoach vorgestellt

FCBB: Andrea Trinchieri ist schon im Angriffsmodus


Das neue Verantwortlichen-Trio beim FC Bayern Basketball (v.l.): Sportdirektor Baiesi, Coach Trinchieri und Geschäftsführer Pesic.

Das neue Verantwortlichen-Trio beim FC Bayern Basketball (v.l.): Sportdirektor Baiesi, Coach Trinchieri und Geschäftsführer Pesic.

Von André Wagner

Der FC Bayern Basketball präsentiert seinen neuen Headcoach Andrea Trinchieri. "Wir müssen aus einem Loch klettern", sagt der Italiener. Marko Pesic: "Wir müssen attackieren, haben was gutzumachen."

München - Andrea Trinchieri stand im legeren dunklen Sommerjacket da und lächelte gemeinsam mit Daniele Baiesi und Marko Pesic, dem Sportdirektor und dem Geschäftsführer des FC Bayern Basketball, in die Kameras. Mit Trinchieri präsentierten die Münchner nun also den Mann als neuen Headcoach, der der "SZ" mal über den FC Bayern gesagt hatte: "Sie sind wie Aliens, weil sie aus dem Nichts erschienen sind. Bayern-Basketball hat vorher nicht existiert." Auf den Hinweis, dass der Klub den Aufstieg aus der zweiten Liga sportlich geschafft habe, antwortete er: "Echt? Jedenfalls hatten sie ein Raumschiff, und damit sind sie in München gelandet. Und über Aliens spreche ich nicht."

"Der Name des Vereins sagt mehr, als ich jemals sagen könnte"

Das war 2014 in Trinchieris erstem Jahr als Trainer der Brose Baskets Bamberg, mit denen er die Münchner anschließend mit drei Meisterschaften in Folge und einem Pokalsieg schier zur Verzweiflung gebracht hatte. Knapp sechs Jahre später steht Trinchieri beim Raumschiff des FC Bayern selbst auf der Kommandobrücke. Bei einem "sehr großen Klub mit großer Tradition", wie er nun befand: "Eine große Marke. Der Name des Vereins sagt mehr, als ich jemals sagen könnte." In dessen DNA seien schließlich "alle Antworten" zu finden, "was wir tun müssen, und wie wir es tun müssen".

Konkret gilt es für Trinchieri, der zunächst einen Ein-Jahres-Vertrag mit verschiedenen Optionen unterschrieben hat, die missratene vergangene Saison der Bayern wieder gerade zu rücken. "Wir müssen wissen, dass wir aus einem Loch klettern müssen, weil uns eine Menge deutscher Teams in den Hintern getreten haben", sagte er. Auch dem Italiener, der zuletzt Partizan Belgrad trainierte, ist das Viertelfinalaus des Titelverteidigers beim Meisterturnier in der eigenen Halle, der vorletzte Platz beim Abbruch der Euroleague sowie das Ausscheiden im Achtelfinale des Pokals nicht entgangen.

"So etwas wie in der vergangenen Saison darf nicht mehr passieren"

"Wir müssen wieder attackieren, wenn wir Champion werden wollen", sagte Pesic: "Wir haben etwas zu beweisen. So etwas wie in der vergangenen Saison darf nicht mehr passieren." Die Mannschaft müsse wieder "Hunger haben und mit 100 Prozent Enthusiasmus dem Trainer folgen", forderte er weiter. Dinge, die dem Bayern-Team zuletzt "abhanden gekommen" seien. Ab sofort werde es "keine Ausreden mehr geben". Und wenn alles zusammenpasse, so Pesic weiter, "werden wir auch wieder gute Chancen haben, Titel zu holen." Bayern im Angriffsmodus.

Anführen soll den Trinchieri, den Sportdirektor Daniele Baiesi als einen der "drei besten Trainer in Europa" adelte. Die beiden Landsleute kennen sich gut aus ihrer gemeinsamen Zeit aus Bamberg, wo man am Ende allerdings im Zwist auseinanderging. "Meine Handlungen sprechen lauter als Worte", sagte Trinchieri angesprochen darauf: "Ich bin hier und arbeite wieder mit Daniele. Das ist das beste Statement, das ich machen kann."

Trinchieri plant "sanften Neuaufbau"

Nach den Abgängen von Maodo Lo, Danilo Barthel und Greg Monroe plant Trinchieri einen "sanften Neuaufbau". Mit welchen Spielern genau, ist noch unklar. "Ich bin wie ein Koch. Und benötige die richtigen Zutaten", sagte er: "Ich weiß noch nicht genau, welche ich zur Verfügung haben werde."

In den nächsten Tagen sind aber die ersten Neuzugänge bei Bayern zu erwarten. "Es wird keine Kompromisse geben", stellte der 51-Jährige schon mal klar: "Die Spieler müssen bereit sein, alles zu geben - immer. Das ist mein Mantra."

Trinchieri, der neben Italienisch auch fließend Englisch, Serbisch und Kroatisch spricht, streute vereinzelt auch deutsche Worte ein. Einmal sagte er: "I dont't like to be langweilig."

Zumindest das ist ihm gleich bei seiner Vorstellung schon mal gelungen.

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