Guter Start in die Euroleague-Saison
FC Bayern Basketball: Sieg gegen Mailand ist "nur der Anfang"
4. Oktober 2019, 18:59 Uhr aktualisiert am 4. Oktober 2019, 18:59 Uhr
Die Bayern-Basketballer sind mit einem 78:64-Sieg gegen Olimpia Mailand in die Euroleague-Saison gestartet. Lucic und Djedovic überragen, NBA-Held Monroe braucht noch Zeit zum Eingewöhnen.
Das Lob kam aus berufenem Munde und tat deshalb sicherlich besonders gut: "Gratulation an Bayern. Auch wenn wir immer wieder ausgleichen konnten, hatten wir keine Chance das Spiel zu gewinnen. Bayern hat sehr diszipliniert gespielt und unsere Offensive war zu schwach. Wir hatten eine schlechte Organisation im Spiel. So kannst du auswärts nicht gewinnen, schon gar nicht in der Euroleague. Bayern hat den Sieg verdient."
Wenn einer wie Ettore Messina so voll des Lobes ist, dann kann man sich darauf schon was einbilden. Der Mann ist nicht nur der Chefcoach von Olimpia Mailand, sondern hat zuletzt auch fünf Jahre als Co-Trainer der San Antonio Spurs in der NBA gearbeitet. Gesprochen hat er über das Auftaktspiel seines Teams in die neue Euroleague-Saison, die für die Norditaliener ausgerechnet in der nördlichsten Stadt Italiens begann: in München beim FC Bayern. Der deutsche Meister gewann im Audi Dome letztlich klar mit 78:64 (42:34).
FC Bayern-Coach nach Sieg zufrieden
Der mit einem neuen Vertrag versehene Vladimir Lucic war vor 5.698 Zuschauern (darunter die Fußballer Hasan Salihamidzic und Ivan Perisic) mit 18 Punkten nicht nur bester Werfer bei den Gastgebern, sondern auch derjenige, der den ersten Euroleague-Korb für seinen Klub erzielte.
Maodo Lo, Nihad Djedovic, Vladimir Lucic, Danilo Barthel und Greg Monroe: Mit dieser Formation ging Bayern-Coach Dejan Radonjic ins Euro-Rennen und gab sich nach der Schlusssirene recht zufrieden: "Ein wichtiger Sieg gegen ein starkes Team. Zu Beginn waren wir nicht gut, vor allem als Sergio Rodriguez auf den Court kam, waren die Mailänder sehr variabel." Prompt ging das erste Viertel nach einer schnellen 10:3-Führung noch mit 22:23 verloren.
Im zweiten Viertel erhöhten die Münchner den Druck in der Verteidigung und setzten sich erstmals deutlich ab (40:27). Neben Lucic überzeugte in der ersten Halbzeit vor allem der deutsche Nationalspieler Maodo Lô. Bei den Gästen spielte erstmals der erst vor wenigen Tagen verpflichtete Starspieler Luis Scola. Der 39-jährige Argentinier brachte es in der NBA auf 743 Spiele in zehn Jahren und gewann im Sommer WM-Silber. Mit 17 Zählern wurde Scola im Audi Dome zum Topscorer der Mailänder. Bayerns erfahrener NBA-Center Greg Monroe (632 Spiele) blieb mit sechs Zählern hingegen blass. Der US-Amerikaner hatte mit Foulproblemen und der harten Gangart in der europäischen Königsklasse zu kämpfen.
"Wir haben über 40 Minuten ein gutes Spiel gemacht"
Vor dem Schlussviertel führten die Bayern klar mit 61:50. Danach ging zunächst gar nichts mehr: Die Münchner kassierten einen 9:0-Lauf der Mailänder (61:59). Der starke Djedovic (16 Punkte) beendete mit einem Korbleger die Drangphase der Gäste und war in der Folge an fast jeder Szene offensiv wie defensiv beteiligt. Die Bayern überstanden diese kurze Schwächephase und siegten am Ende souverän.
Trainer Radonjics Analyse: "Ab dem zweiten Viertel haben wir stark verteidigt und uns einige Vorteile erspielt. In den letzten Minuten haben wir eine exzellente Defense gespielt. Ich bin sehr zufrieden." Djedovic pflichtete ihm bei: "Wir haben über 40 Minuten ein gutes Spiel gemacht, defensiv haben wir nahezu perfekt gespielt." Zugang Paul Zipser sagte: "Ein guter Start, aber es ist nur der Anfang. Mehr auch nicht."
Am kommenden Sonntag bestreiten die Bayern ihr zweites BBL-Spiel in Frankfurt (15 Uhr), bevor es am Donnerstag nach Moskau zur Partie gegen ZSKA geht. Noch so ein Ex-Klub von Ettore Messina.
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