Niederlage in der Euroleague

FC Bayern Basketball: Neuer Trainer, altes Leid


Bemüht, aber erfolglos: Auch Trainer Oliver Kostic kann die Auswärtsniederlagen-Serie der Bayern in Europa nicht beenden.

Bemüht, aber erfolglos: Auch Trainer Oliver Kostic kann die Auswärtsniederlagen-Serie der Bayern in Europa nicht beenden.

Von Julian Huter

Unter Oliver Kostic ist die Stimmung im Team der Basketballer des FC Bayern zwar besser, aber das Spiel nicht erfolgreicher. In Villeurbanne setzt es die nächste Pleite in der Euroleague. "Wir haben unser Konzept verloren."

München - Die Basketballer des FC Bayern kennen das ja schon. Durch ganz Europa sind sie in dieser Euroleague-Saison schon gereist. Und jedes Mal müssen sie sich mit einer Niederlage im Gepäck wieder auf den Heimweg machen. Und so saßen sie auch nach den noch frischen Eindrücken des bei Asvel Villeurbanne mit 65:75 verlorenen Spiels im Flieger.

Der FCBB, der die elfte Niederlage in fremder Halle kassierte, muss weiter auf den ersten Erfolg auf ausländischem Boden warten - der bisher einzige Auswärtssieg in der Königsklasse war den Münchnern bei Alba Berlin gelungen. Die Bayern verpassten es damit, den letzten Tabellenplatz an den französischen Meister abzutreten. Nun ist Villeurbanne (9:14) dem FCBB (7:16) sogar um zwei Siege voraus.

Kostic: Bayern-Basketballer "sind soft geworden"

"Diese Niederlage ist einfach zu erklären", fand zumindest Bayerns Coach Oliver Kostic: "Wir sind soft geworden, wir haben unser physisches Spiel komplett verloren, gegen Ende des dritten Viertels und im letzten."

Nachdem die Bayern über 30 Minuten gut mitgehalten hatten (51:51), konnten sie den spielentscheidenden 8:21-Run der Gastgeber so nicht verhindern. "Im dritten Viertel haben wir uns versteckt, hatten so viele Ballverluste", sagte Kapitän Danilo Barthel, "in den letzten zehn Minuten haben wir dann vollständig unser Konzept verloren. So können wir auswärts nicht gewinnen."

FCBB: Trainerwechsel verpufft?

Eine ernüchternde Analyse. Von dem positiven Stimmungsumschwung, auf den die Verantwortlichen nach der Entlassung von Dejan Radonjic und dem Trainerwechsel zu Kostic vor vier Wochen gehofft hatten, ist aktuell nicht mehr viel übrig. Spieler und Verantwortliche loben zwar einstimmig Kostics gute Kommunikation, eine erkennbare Verbesserung des Bayern-Spiels ist bislang aber nicht zu beobachten - und schon gar nicht an den Ergebnissen abzulesen.

Nur drei der neun Pflichtspiele unter Kostics Verantwortung konnten gewonnen werden. Im Topspiel in Ludwigsburg (74:81) verlor Bayern erstmals in der Liga, zudem rutschte Bayern in der Euroleague auf Rang 18 ab. Bei Olimpia Mailand verspielte der FCBB vergangene Woche einen 20-Punkte-Vorsprung. An dieser Niederlage (78:79) trifft Kostic zumindest eine Teilschuld. Er hatte seine Mannschaft bei Gleichstand in den letzten 20 Sekunden gleich zwei Mal foulen lassen, um den letzten Wurf zu bekommen - und verzockte sich damit komplett. Alba Berlin gewann übrigens am Mittwochabend in Mailand mit 102:96 schon sein viertes Auswärtsspiel und steht weiter vor den Bayern.

Bayern-Basketballer in der Euroleague gegen Valencia gefordert

Die Hoffnung, dass Kostic es besser als sein Vorgänger verstehen würde, Dreierspezialist Petteri Koponen einzusetzen, erfüllte sich bislang nicht. Auch Spielmacher TJ Bray braucht nach seiner mehrmonatigen Verletzungspause (Fuß-OP) noch Zeit, um den hohen Erwartungen gerecht zu werden. Insgesamt hat Kostic mit ähnlichen Problemen wie zuvor Radonjic zu kämpfen. In Villeurbanne, das Bayern im Hinspiel in München noch mit 104:63 dominierte, musste er kurzfristig auf Nihad Djedovic und ohnehin auf Leon Radosevic (beide Rückenprobleme) verzichten. Immerhin feierte Vladimir Lucic, der fünf Spiele verpasst hatte, sein Comeback und gehörte mit 14 Punkten zu Bayerns Topscorern.

Am Freitag (20.30 Uhr/Magenta Sport) geht es für den FCBB in der Euroleague gegen Playoff-Kandidat Valencia weiter. Mit einem Heimspiel. Die Auswärtsmisere der Bayern hat also Pause - zumindest vorerst.

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